TAMARINDO UND ZIPLINE


Wie wir es eigentlich schon gewohnt sind, herrscht an unserem Abreisetag herrlichstes Wetter. Mit strahlend blauem Himmel zeigt sich der Arenal heute endlich von seiner schönsten Seite. Wir wären ALLE gern noch einen Tag länger gebliegen, aber leider geht das bei einer vorgebuchten Tour nicht.  Heute müssen wir wieder 210 Kilometer hinter uns bringen.












Unser Weg in den Süden führt uns am Lago Arenal entlang, wo wir noch ein letztes Mal den Blick auf den Vulkan über den See hinweg genießen können. Das ist definitiv der schönste Vulkan, den wir bisher gesehen haben.










Wir fahren immer weiter am See entlang gen Süden und auf dem Weg sehen wir ein Schild, das auf den "Tree of Life" aus Avatar hinweist. Es handelt sich dabei um einen ungefähr 500 Jahre alten Kapokbaum mit einer Höhe von fast 60 Metern, der tatsächlich für den Film als Vorlage gedient hat, wie uns der Deutsche Besitzer des Grundstücks, auf dem der Baum steht, stolz berichtet. Der Aufstieg zum Baum ist etwas beschwerlich, weil das Hanggrundstück gerade gewässert wurde und mit leichtem Schuhwerk rutscht man immer wieder ab. Rene, Ilka und ich schaffen es aber bis ganz nach oben und es lohnt sich wirklich. Der Besitzer erzählt uns noch einiges Wissenswertes über die Verwendung von Kapok zum Beispiel für Schwimmwesten und Matratzen oder auch über die rituelle Bedeutung des Baumes und des Ortes für die Einheimischen in früheren Zeiten. Die Ausmaße des Baumes sind wirklich beeindruckend. Drumherum wurde ein tropischer Garten angelegt mit vielen Blumen und Kühe wohnen hier auch.


























Dann geht es weiter. Zwischendurch halten wir in einer Stadt an einem ATM, um Geld abzuheben, das ist hier ein recht leidiges Thema, denn es gibt nicht so viele und oft sind sie kaputt. Dafür halten wir direkt neben einem Friedhof und auch hier sind wieder fast alle Grabstellen gekachelt, allerdings stehen hier wesentlich mehr und größere Figuren.




 
 




Nach einer gefühlten Ewigkeit, tatsächlich sind es diesmal fünf Stunden Fahrt, erreichen wir Tamarindo. Diesem Ort sieht man sofort an, dass es sich dabei um ein trouristisches Zentrum handelt mit unzähligen Geschäftchen, Restaurants und Unterkünften. Wir beziehen unsere Zimmer mit Balkon und Meerblick und sind erst einmal froh, die lange Fahrt hinter uns zu haben. Der angetraute Superrecherchator hat bereits ein rein veganes Restaurant für mich ausfindig gemacht und glücklich, der geschmacksarmen Landesküche endlich entkommen zu können, mache ich mich schon bald auf den Weg dorthin, während der Rest der Truppe ein Restaurant am Strand auswählt. Nachdem ich ziemlich gut gegessen habe, komme ich nach. 

Tamarindo Beach ist ein wunderschönes Fleckchen Erde mit einem breiten Sandstrand, Palmen, gemäßigten Wellen und berühmt für seine Sonnenuntergänge. Einen davon bekommen wir schon bald zu sehen und es ist wirklich ein großartiges Naturschauspiel, an dem man sich gar nicht satt sehen kann. Als der Himmel blau und rot wird und sich das Rot des Himmels im Wasser am Strand spiegelt, sieht das richtig unwirklich aus, aber ausgerechnet dieses Bild ist ziemlich farbecht.



































Wie es sich für einen Touristenort gehört, wird natürlich auch für abendliche Unterhaltung gesorgt. Eine kleine Combo zieht spielend durch die Restaurants und die Jungs sind wirklich gut. Mit Gitarre, Bass und Trompeten singen sie sich zweistimmig von Tisch zu Tisch. Diese Art Musik kennt man aus Mexico und sie passt natürlich ganz hervorragend an diesen Ort. Später geben zwei Feuerkünstler vor einem anderen Restaurant ihre Vorstellung und das sieht auch richtig gut aus. Im Hintergrund sieht man am Himmel immer wieder Blitze durch die Wolken zucken.


















Für den nächsten Tag steht endlich die schon länger geplante Zipline auf dem Plan. Da wir zwei mit Höhenangst in der Gruppe haben, suchen wir nach einer harmloseren Variante, obwohl ich ja mal gern eine richtig hohe und lange ausprobieren würde. Nach einiger Zeit des Recherchierens finden wir auch eine mit 11 Bahnen auf ungefähr zwanzig Metern Höhe. Eigentlich wollten alle mitmachen, aber nachdem wir ausgrüstet mit Helmen, Handschuhen und Gurten die recht wacklige Konstruktion auf den ersten Baum besteigen, drehen zwei wieder um und verzichten lieber auf diese Erfahrung. Die Jungs, die uns begleiten machen das reht professionell, obwohl das so in Deutschland wahrscheinlich nicht erlaubt wäre, aber trotzdem fühlen wir uns ganz gut aufgehoben. Mitten durch das dichte Blattwerk der Baumkronen führen uns die Seile und es macht ziemlich viel Spaß. Dann fragen die Guides, ob jemand versuchen möchte, eine Bahn mit dem Kopf nach unten zu fahren, und ich probiere das als einzige auch aus. Das ist mal eine ganz andere Perspektive.















Rene und Nico wollen das eigentlich auch ausprobieren, bekommen es aber irgendwie nicht hin. Das ist schon eine ziemliche Überwindung, sich einfach nach hinten fallen lassen zu müssen. Als wir einmal alle durch sind, überlegt es sich Luca doch noch, und macht dann die ganze Runde mit Rene auch noch mal. Und siehe da, es geht und er hat einen Riesenspaß dabei.

Den Rest des Tages verbringen wir am und im Meer und Thomas mietet für die Jungs ein Surfbrett, auf dem ich mich auch mal ausprobiere. Wir versuchen erst gar nicht, uns auf das Brett zu stellen, haben aber trotzdem Spaß dabei, uns einfach auf dem Bauch liegend von den Wellen an den Strand tragen zu lassen. Auch heute gibt es wieder einen sagenhaften Sonnenuntergang und diesmal verschwindet die Sonne sogar als roter Feuerball im Meer.






















Weil die Zipline gestern eher Kinderspielplatz war, wollen Nico, Luca und ich heute eine richtige Herausforderung angehen und Thomas bringt uns nach dem Frühstück, wo wir einen netten Besucher hatten, zu einem der Anbieter, wo es richtig lange und hohe Bahnen gibt. 


















Als wir dort ankommen, heißt es, dass erst in zwei einhalb Stunden die nächste Tour losginge, als aber Thomas uns vorschlägt, zur Konkurrenz mit uns zu fahren, hören die Jungs das, und plötzlich können wir auch eine Privattour bekommen. Das ist toll, denn normalerweise bieten die die Touren als Paket mit Abholung vom Hotel an, und da kommen sicherlich immer eine ganze Menge Leute zusammen. So ist es natürlich viel schöner. Wieder werden wir drei entsprechend ausgestattet und diesmal stinken weder die Helme noch die Handschuhe und alles andere macht auch einen professionelleren Eindruck. Wir werden auf Sitzen auf der Ladefläche eines LKW platziert und an der Anzahl der Plätze sieht man schon, dass normalerweise wesentlich mehr Leute beförtert werden, und schon geht es den Berg hinauf. 









 






Landschaftlich ist es wieder sehr schön. Wir sehen auch einen dicken Leguan und an einer Stelle begrüßen uns ein paar Brüllaffen lauthals. Hier sind die Plattformen, von denen aus man startet nicht hoch in den Bäumen, sondern jeweils auf der Spitze der verschiedenen Hügel und dementsprechend gibt es diesmal auch keine wackeligen Aufgänge. Und dann wird es richtig cool, denn die Bahnen verlaufen viel höher und weiter. Die größte ist zweihundert Meter hoch und sechshundert Meter lang. Die Aussicht, die man während der Fahrt hat ist sagenhaft und dieses Erlebnis großartig. Beide Jungs sind total begeistert und keiner zeigt eine Spur von Angst. Wir werden von drei netten Jungs begleitet und am Ende darf ich nochmal eine Fahrt mit dem Kopf nach unten machen, aber hier leider nur in Begleitung eines Guides. Na ja, besser als gar nicht. Nach elf Bahnen ist Schluss und wir werden total euphorisiert zu Thomas zurück gebracht. Leider gab es hier keinen Superman-Fly, den ich unbedingt einmal ausprobieren möchte, aber dann hat man noch was für das nächste Mal.






















Wir fahren zurück zum Hotel und gehen wieder an den Strand. Gegen vier Uhr zieht ein starkes Gewitter auf mit dicken Blitzen und lautem Donnern, deshalb ziehen wir uns lieber auf unsere Zimmer zurück.























Heute Abend gibt es leider keinen Sonnenuntergang. Das ist hier die letzte Nacht. Morgen begeben wir uns zu unserer letzten Station, bevor es für den Rückflug zurück nach San Jose geht.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen