ZURÜCK IN DEN SÜDEN




Selten ist es uns so schwer gefallen, einen Ort zu verlassen, aber nachdem wir gefrühstückt und in Ruhe unsere Koffer gepackt haben, ist es dann um 11 Uhr leider soweit. Während Thomas auscheckt  unterhalte ich mich noch ein wenig mit John und wünsche ihm viel Erfolg für sein tolles Projekt. Schließlich fahren wir los in Richtung Süden und müssen zum Glück nicht wieder auf die katastrophale Straße, sondern kommen ziemlich flott durch bis es bei Tabanan zum typisch Balinesischen Verkehrsstau kommt bis runter nach Canggu. 





 Letzte Eindrücke von Balis Mitte












 
Hier haben wir einige Unterkünfte rausgesucht, aber nirgendwo will es uns so recht gefallen. Von dem viel gepriesenen Charme dieses Ortes bemerken wir nichts. Es kann aber auch gut sein, dass wir in der falschen Ecke unterwegs sind. Also geht es weiter nach Legian. Diesen Ort hatten wir aber auch viel friedlicher in Erinnerung. Inzwischen sind hier die Straßen genauso hoffnungslos überfüllt wie damals in Kuta und wie es dort aussieht, möchte ich mir gar nicht ausmalen. Wir quälen uns nur zu einem einzigen Hotel durch. Die hätten noch ein Zimmer übrig ohne Balkon für 300 Dollar!! Dann haben wir die Schnauze voll und sehen zu, dass wir von dort wegkommen.

Nachdem wir nun schon seit vier Stunden unterwegs sind und noch keine Unterkunft gefunden haben, beschließen wir kurzerhand, es noch einmal beim Ramada zu versuchen und diesmal haben wir Glück. Wir bekommen genau so ein Zimmer wie damals; direkt am Pool mit Pavillon vor der Terrassentür und der Preis ist auch in Ordnung. Das Zimmer ist noch nicht bezugsfertig, deshalb gehen wir schnell noch Mittagessen beim Inder. Den Rest des Tages verbringen wir im oder am Pool. Auch wenn das Ramada etwas in die Jahre gekommen ist, ist es immer noch ein schönes Hotel und wir fühlen uns hier wieder sehr wohl, obwohl die Chinesen am Pool teilweise sehr laut werden. Aber damit muss man in Asien in den etwas größeren Hotels immer rechnen. Deswegen haben sie im Ramada einen anderen Frühstücksbereich, wie uns erklärt wird, da sind die großen Gruppen von Japanern und Chinesen unter sich und die anderen Hotelgäste essen in einem anderen Bereich. Das habe ich so noch nirgendwo erlebt.


















Am nächsten Tag machen wir uns auf die Suche nach einem Hotel auf der Südspitze Balis in der Gegend von Uluwatu. Hier gefällt es uns eigentlich ganz gut, aber wir müssen mal wieder erfolglos von dannen fahren, denn die meisten Unterkünfte sind entweder billige und zum Teil schäbige Absteigen für die jungen Surfer, von denen es hier viele gibt, oder viel zu teure und überkandidelte Schuppen. Etwas dazwischen zu finden ist sehr schwierig, denn die Hotels, die uns zusagen würden, sind wegen der Hochsaison komplett ausgebucht oder zu abgelegen oder oder oder. Eine einzige Bungalowanlage käme für uns in Frage, aber wir sagen noch nicht zu, sondern wollen es uns noch überlegen und gehen erstmal essen, denn die Hotelsuche hat sich ganz schön in die Länge gezogen. Wir finden endlich ein Thairestaurant, darauf hatten wir alle schon lange Appetit, aber Thais und Inder scheint es nur im Süden zu geben, deswegen wird das erst jetzt was. Das Essen ist wie immer gut. Die Kennzeichnung der Toiletten ist der Brüller. Anstelle eines Bildchens, wie es sonst üblich ist, erkennt man die Toilette für den Herren an einem Holzpenis und die für die Damen an zwei nebeneinander angebrachten Kokosschalenhälften. Das ist doch mal kreativ.

Nun begeben wir uns ein zweites Mal zum Blowhole, laut Tidenkalender soll jetzt Flut sein. Auf dem Weg dorthin geraten wir in übelsten Stau und können auch sehen, dass in Richtung Uluwatu gar nichts mehr geht. Bereits um vier Uhr Nachmittag rollen die Blechlawinen, darunter unzählige große Reisebusse und Hotelshuttles zum Tempel von Uluwatu, um dort den Kecak Tanz - den berühmten Affentanz - zu sehen. Eigentlich wollten wir da auch nochmal hin, bei diesem Anblick vergeht uns aber die Lust. Das Unternehmen haben wir beim letzten Mal schon zweimal wegen Überfüllung abgebrochen. Da behalte ich lieber die zwei wundervollen Aufführungen, die wir bei unserem ersten Besuch 2009 gesehen haben, in guter Erinnerung. Auch die Option für die Bungalowanlage ist damit gestorben, denn diese Verkehrszustände hätten wir jedesmal, wenn wir etwas unternehmen wollten oder zurück zum Hotel fahren würden. Auch am Blowhole erwartet uns eine Enttäuschung, denn es ist leider genauso wenig zu sehen wie beim letzten Mal, eigentlich sogar noch weniger. Zufälligerweise ist es wieder Sonntag und eine Menge entspannte Einheimische sind unterwegs. Die neueste Mode der besser verdienenden scheinen Schoßhündchen zu sein, denn überall laufen die kleinen Kläffer rum oder werden getragen. Tja, war dann wohl wieder nichts. Nico ist sehr enttäuscht, aber wir wollen der Sache morgen, bevor es weiter geht, eine letzte Chance geben.









Im Hintergrund sieht man den Agung









Dieser Tag ist so ein Tag, weshalb viele, die nie so wie wir spontane Rundreisen machen würden, sich bestätigt fühlen würden. Ja, es ist anstrengend. Zuerst die Recherche nach Hotels, die in Frage kommen und diese dann noch abzuklappern. Aber das passiert uns so nur sehr selten und ich bin froh, dass wir keines der Hotels, die sich auf ihren Homepages immer so wundervoll präsentieren, im voraus gebucht haben, denn dann hätten wir uns ganz schön geärgert. Auf der anderen Seite haben wir ja noch ein weiteres Stückchen von Bali gesehen, das wir noch nicht kannten und fassen nun den Entschluss, unsere letzten 4 Tage definitiv nicht im überfüllten und unerfreulichsten Teil Balis zu verbringen. Die ganze Reise war so schön, bis wir hier runter gekommen sind, also beschließen wir, zum Ausgangspunkt zurück zu kehren und die Rundreise in Sanur zu beschließen. Ein schönes Hotel ist schnell gefunden. Ob es uns dann dort gefällt oder nicht. Wir fahren auf jeden Fall morgen nach Sanur.



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