Bali ist auf dem Indonesischen Archipel die westlichste der "Kleinen
Sunda-Inseln". Dazu zählen die Inseln Nusa Ceningan, Nusa Lembongan
und Nusa Penida. Bali gilt als eine relativ junge Insel. Vom Malaiischen Festland ist
die Insel nur durch drei verhältnismäßig flache Meeresstraßen getrennt.
Diese sind im Verlauf der Zeit immer wieder trockengefallen, so dass
sich Fauna und Flora Balis nicht sehr stark vom malaiischen Festland
unterscheiden. Zwischen Bali und Lombok verläuft die sogenannte Wallace-Linie.
Dies ist die biogeografische Trennlinie zwischen Asiatischer und Australischer Flora und Fauna. Diese Meeresstraße ist sehr tief und
besteht seit langer Zeit, so dass sich Tier- und Pflanzenwelt der beiden
benachbarten Inseln stark unterscheiden.
Die meisten Berge Balis sind vulkanischen Ursprungs und bedecken etwa drei Viertel der gesamten Inselfläche. Der Vulkan Gunung Agung
(„Großer Berg“) ist mit 3031 Metern der höchste Berg der Insel. Für die
Balinesen ist er der Sitz der Götter. Außerdem ist er der Pol des
balinesischen Koordinatensystems. Der letzte Ausbruch von 1963 forderte
2000 Menschenleben und verwüstete zahlreiche Dörfer und Felder. Westlich
vom Agung schließt sich der riesige, zehn Kilometer breite Vulkankrater
des Batur-Massivs an, mit dem Randkegel des Gunung Abang (2153 m) als höchste Erhebung.
Das Innere des Kraters wird von dem jungen Kegel des im 20. Jahrhundert
viermal tätigen Gunung Batur (1717 m) und vom Kratersee Danau Batur ausgefüllt.
Der Grund für die vulkanische Aktivität ist die Subduktion der Sahul-Platte (Teil der Australischen Platte unter die Sundaplatte (Teil der Eurasichen Platte).
Sie ist auch für den Vulkanismus auf den östlich und westlich
benachbarten Inseln verantwortlich. Diese sind, wie Bali, Teil des
sogenannten Sundabogens, eines vulkanischen Inselbogens, der allgemein typisch für Ozean-Ozean-Subduktionszonen ist. Südlich des Sundabogens fällt der Meeresboden zum Sundagraben hin ab. Solche Tiefseegräben sind ebenfalls typisch für Subduktionszonen.
89 % der Bevölkerung sind Balinesen, der Rest verteilt sich auf kleine Javanesische und Chinesische Gemeinden.
Bali ist die einzige Region außerhalb Indiens, Nepals und Mauritius` mit einer hinduistischen Bevölkerungsmehrheit. Die meisten Balinesen bekennen sich zur Hindu-Dharma-Religion,
der balinesischen Glaubensform des Hinduismus. Einzug hielt der
Hinduismus in Bali im 8. bis 9. Jahrhundert. Religiöse Riten und Feste
begleiten die Menschen von der Geburt bis zum Tod und über den Tod
hinaus. Sie sind Grundlage des Zusammenhalts von Familie und
Dorfgemeinschaft. Religiöse Riten werden wirksam bei der Gründung eines
Dorfes, sie ordnen das Familienleben und sind die ethischen Leitlinien
des ganzen Volkes. Feiertage, Volksvergnügungen und Versammlungen werden
stets von einer Tempelzeremonie eingeleitet.
Bali wird auch die „Insel der Tausend Tempel“ genannt. Jedes Hindu-Banyar beheimatet drei Tempel: den Pura Puseh (Ursprungstempel), den Pura Desa (Tempel der großen Ratsversammlung) und den Pura Dalem
(Todestempel). In manchen Dörfern sind Pura Puseh und Pura Desa in
einem Tempelkomplex vereint. Meist sind solche Tempel aufwendig
gestaltet, selbst in abgelegenen Regionen, und stehen im gestalterischen
Aufwand den bedeutenden Tempeln der Insel kaum nach. Dazu hat noch
jedes Haus und jedes Subak seine eigenen Tempel und an markanten Punkten (Straßenkreuzungen,
Ortseinfahrten, Banyan-Bäume etc.) gibt es Kleintempel oder zumindest
einen Opferstock, der im Extremfall auch ein einfacher Stein sein kann.
Neben dem vorherrschenden Hinduismus sind nach wie vor auch animistische Traditionen der alten ethnischen Religionen für das gesamte religiöse Leben der Insel bestimmend. Danach sind in
allen Erscheinungen Götter gegenwärtig. Alles in der Natur hat eine
eigene Macht, die die Macht der Götter widerspiegelt: Felsen, Bäume, ein
Dolch, sogar Kleidung können von Geistern bewohnt sein, deren Macht man
zum Guten oder Bösen benutzen kann. Rituale spielen eine große Rolle
und sind weit weniger von heiligen Schriften bestimmt als etwa der
indonesische Islam. Diese Ritualisierung des Lebens und die damit
einhergehende Selbstkontrolle ist ein wesentlicher Teil des religiösen
Brauchtums im Volk. Insbesondere im Schattenspiel mit der priesterlichen Leitfigur des Dalang zeigen sich noch starke Reste eines alten Schamanentums,
das auch bei Initiationsritualen, bei Seelenführern, Heilungen usw.
erkennbar wird. Ähnliches gilt für analoge Zeremonien in Malaysia,
Kambodscha und Thailand.
Im Meer befindet sich die Unterwelt, auf den Vulkanen leben die Götter und der Ahnenkult ist ausgeprägt. Es gibt Tausende von Heilern und Schamanen, die
sämtliche Dienstleistungen von der Heilung über das Wahrsagen bis zum
Liebeszauber anbieten. Es gibt überdies einen „weißen (guten) und
schwarzen (bösen) Schamanismus“. Grundgedanke ist stets die
Wiederherstellung der gestörten Harmonie innerhalb der universalen
Polarität, die hier wie in den anderen ostasiatischen Religionen aber
nicht oppositionell, sondern als sich ergänzend aufgefasst wird.
Häusliche Opfer sind verbreitet.
Auf Bali wird hauptsächlich Balinesisch und Indonesisch gesprochen. Als nicht-indonesische Sprache ist Englisch wegen des
Tourismus ebenfalls weit verbreitet.
In Privatschulen wird neben den genannten Sprachen auch Mandarin unterrichtet.
(Auszüge aus Wikipedia)
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