ANKUNFT AUF DER INSEL DER GÖTTER


Die Anreise nach Bali ist leider immer sehr mühsam. Zunächst sind es - diesmal über Bangkok - 10 Stunden auf dem ersten Flug und dann nach 3 Stunden Aufenthalt noch einmal 4 Stunden. Wir fliegen mit der Thai Air, aber leider nicht wie auf den Tickets steht, mit dem A 380 sondern mit einer Boeing. Das bedeutet leider weniger Beinfreiheit. Wir vermuten, es liegt daran, dass wegen der Bombenanschläge in der letzten Woche viele Menschen ihren Urlaub in Thailand storniert haben und deshalb eine kleinere Maschine ausgereicht hat. Das Essen ist wie immer fabelhaft und wie immer werden wir über Indien wegen des Monsuns kräftig durchgeschüttelt.




 Anflug auf Bali


Auf dem zweiten Flug können wir alle mehr oder weniger schlafen und landen schließlich in Denpasar. Die Einreiseformalitäten wurden erfreulicherweise sehr vereinfacht. Das zeitraubende aber auch sehr schmucke Visum im Pass wurde abgeschafft, so dass wir ziemlich schnell unsere Stempel kassieren und durch sind. An der Gepäckausgabe warten wir eine Ewigkeit auf unsere Koffer; das letzte Stück kommt endlich, als kaum noch jemand außer uns dort steht. Währenddessen ruft der Mann von AVIS an, der bereits auf uns wartet. Der Flughafen von Denpasar wurde, seit wir das letzte Mal hier waren, modernisiert und ausgebaut und sieht jetzt eigentlich sehr schön aus, aber von den Balinesischen Dekoelementen ist wegen des modernen Vorbaus leider nur wenig zu sehen.




  


Vor dem Hauptausgang herrscht bereits das übliche Verkehrschaos. Wir laufen etwas desorientiert ob der vagen Ortsbeschreibung des Agents mit unseren Koffern hin und her, aber schließlich finden wir ihn doch noch. Dann warten wir auf den Chef des Agents, der ein halbe Ewigkeit später mit dem Vertrag angeschlurft kommt. Alle sind wohl etwas überfordert, weil hier die Hölle los ist. Ich bin froh, dass ich unsere erste Unterkunft fernab der Touristenhochburg gebucht habe und so lassen wir bald das Gehupe und die Staus hinter uns und fahren über den neu gebauten Bypass nach Sanur. Dieser verschandelt zwar leider die riesige Bucht mit Hafen, aber dadurch brauchen wir nicht 2 Stunden - wie früher - sondern gerade mal eine halbe Stunde bis zu unserem Hotel. 




 Die Lagune bei Ebbe



 Der Bypass in der Lagune



Auf der Gegenfahrbahn jenseits des Bypass´ sieht es freilich anders aus. Da bewegt sich fast gar nichts. Es scheinen viele Leute den Abend in der Hauptstadt oder in Kuta verbringen zu wollen. Vielleicht zur Feier des Tages, denn morgen ist Nationalfeiertag in Bali, an dem die Unabhängigkeit von Japan seit 1945 gefeiert wird.

Unser kleines aber feines Resort versteckt sich in einem dörflichen Abschnitt von Sanur und je weiter wir uns dem Hotel nähern, desto schmaler wird die Straße, bis gerade mal noch ein Auto Platz hat, denn rechts und links des Weges befinden sich schon die Mauern vor den Häusern, die in den Wohngebieten Balis üblich sind. Auf dem Weg dorthin sehen wir wieder die vielen zum Teil riesigen Drachen, die eigentlich fast überall in den Küstengebieten den ganzen Tag lang am Himmel stehen. Wir werden sehr freundlich empfangen und können schon bald unsere schnuckelige kleine Villa mit noch kleinerem Privatpool beziehen. 














 
Sie ist so wie wir es mögen im landestypischen Stil eingerichtet und verfügt über ein Badezimmer im Freien. Da aber auch wir eine Mauer rund um die Villa haben, kann uns niemand hinein sehen. Auf der kleinen Terrasse machen wir es uns eine Weile lang gemütlich und freuen uns, dass wir endlich angekommen sind. Ein kleiner Laubfrosch hüpft an uns vorbei und auf dem Baum nebenan macht sich immer wieder ein Flughund knackend zu schaffen und dreht ab und zu seine Kreise. Aber sonst ist es hier herrlich ruhig.



Das offene Badezimmer








Unser kleiner Privatpool


Zum Abendessen begeben wir uns ins Zentrum Sanurs und da sieht man ganz deutlich, dass auch dieser Ort touristisch sehr stark frequentiert wird, denn die Hauptstraße ist gesäumt von Hotels, Restaurants und Geschäften, wie Touristen es mögen. Es ist aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie in Kuta, deshalb entscheiden wir uns für ein Indonesisches Restaurant und es ist zu unserer positiven Überraschung eine gute Wahl, denn das Essen schmeckt sehr gut. Ich habe ein hervorragend gewürztes Tofucurry und Vietnamesische Sommerrollen, Thomas eine Nudelsuppe und Satay mit einer köstlichen Sauce und Nico hat sich für gebratenen Lachs entschieden. Anschließend gehen wir noch schnell in einen Supermarkt.
Bali ist das Land der Stolperstufen. Weil ich das noch nicht wieder in meinem Gehirn verankert habe, bleibe ich beim Verlassen des Supermarktes mit meinem Flipflop an einer solchen Stufe hängen, stürze deshalb nach vorn, kann mich dann aber noch an einem geparkten Roller abfangen. Dann stellen wir uns vor, wie die unzähligen in einer Reihe geparkten Mopeds und Roller wegen mir wie eine Reihe Dominosteine hätten umfallen können und darob bekomme ich natürlich einen Lachanfall, der uns auf der Rückfahrt begleitet.

Zurück im Hotel gehen wir dann alle zusammen wie Gott uns schuf in unseren kleinen Pool und das ist einfach nur herrlich. Es ist wie eine größere Außenbadewanne und ab und zu fallen Frangipaniblüten auf uns herab. Was braucht der Mensch mehr? Irgendwann vor Mitternacht gehen wir ins Bett und so sind wir gleich am nächsten Tag ohne Probleme in der neuen Zeit drin. In Bali ist es sechs Stunden später als bei uns.



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