Nach fünf Tagen soll uns nun heute der Mietwagen zur Verfügung
gestellt werden. Tatsächlich steht er um zehn für uns bereit. Allerdings
handelt es sich dabei nicht um den versprochenen Chevrolet Beat sondern
um eine total abgewrackte Gurke, ein Suzuki Alto. Das Handschuhfach
hängt auf halb sieben, außer am Fahrersitz können die Gurte nicht
eingerastet werden, eine haarige rosa Plastikbürste liegt auf der
Ablage, im Kofferraum stehen zwei große Lautsprecher und das Knöpfchen
zum Verschließen der Beifahrertür ist abgebrochen und muss jedes Mal
umständlich heraus gepopelt werden. Wie wir später feststellen werden,
regnet es an zwei Stellen ins Auto rein, u.a. an einer Tür, weil der
Gummi total ausgeleiert ist. Angeblich gibt es keine anderen Autos, weil
Festivalzeit sei. Ich glaube eher, dass das Anmieten von Autos in
dieser Gegend für Touristen überhaupt nicht vorgesehen ist, da alle
einen Wagen mit Fahrer nehmen. Weil man uns aber dienlich sein möchte,
hat wahrscheinlich einer der Angestellten seine Karre zur Verfügung
gestellt und freut sich jetzt sicherlich über die zusätzliche Einnahme.
Diese Annahme wird dadurch bestärkt, dass wir keinerlei Mietvertrag
vorgelegt bekommen, wie es bei einer seriösen Vermietung der Fall
gewesen wäre, sondern mit einem freundlichen "we trust you" den Wagen
für umgerechnet zehn Euro am Tag ausgehändigt bekommen. Nun ja, besser
als nichts.
Als Fazit nach fast zwei Wochen kann ich sagen, dass
wir überall hin gekommen sind, ohne dass uns das Auto im Stich gelassen
hätte. Die weiteste Strecke, die wir gefahren sind war one way 200
Kilometer und da hatten wir schon Bedenken ob das alles so gut geht. Zum
Glück haben sich nur kleinere Mängel bemerkbar gemacht, die wir aber
verschmerzen konnten. Nur durch das Auto hatten wir so viele
verschiedene und individuelle Eindrücke sammeln können, obwohl wir ja
eigentlich nur an einem Ort gewohnt haben.
Unsere Gurke
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