KOVALAM BEACH



Wir sind froh, überhaupt einen fahrbaren Untersatz zu haben und machen uns auf den Weg zu unserer ersten Tour nach Kovallam. Aber als erstes müssen wir tanken, weil die Tankanzeige bereits auf Null steht. An der Tankstelle angekommen, fängt es gehörig an zu schütten. Das ist einerseits ganz angenehm, weil es dadurch etwas kühler und die Luft frischer wird, andererseits zeigt sich dadurch auch gleich ein weiterer Mangel unseres Gefährts, denn die Scheibenwischer arbeiten nicht so, wie es eigentlich nötig wäre.





















 Aus dem Auto raus kann man prima die Leute fotografieren 



Als erstes Ausflugsziel haben wir Kovallam gewählt. Das Fahren auf der Hauptstraße und durch die Städte ist sehr anstrengend, weil diese ziemlich voll sind. Die PS-starken Angeber-Autos hinter uns hupen wie die Bekloppten, damit wir sie vorbei lassen, obwohl vor uns überhaupt kein Platz ist. Zuweilen wird man auch überholt während man überholt, was die Autos auf der Gegenfahrbahn oft in arge Bedrängnis bringt. Irgendwann haben wir Hunger, denn wir haben nichts gefrühstückt, also machen wir an einer Bäckerei halt. Nico und ich besorgen ein wenig Wegzehrung. Wir kaufen einen weichen runden Fladen, der süß und mit Zitronat und Nüssen gefüllt ist und damit entfernt nach Weihnachten schmeckt. Die kleinen festen Muffin ähnlichen Küchlein schmecken auch gut, genauso wie die mit Curry gewürzten gefüllten Blätterteigtaschen.

Nach einiger Zeit erreichen wir Kovallam. Dies ist der Haupttouristenort von Kerala mit den meisten Hotels und am weitesten für internationale Gäste entwickelt. Zuerst fahren wir allerdings am Hauptstrand vorbei und kommen an einer Stelle ans Meer, wo sich die Palmen gemächlich im Wind wiegen und eine leuchtend rosa Moschee direkt am Strand steht. Hier tummeln sich nur Einheimische, aber es gibt weiter nichts Interessantes. Also wenden wir und begeben uns zum eigentlichen Kovallam Beach. Die erste Ernüchterung erfolgt, als man uns sofort Parkgebühren für das Abstellen des Wagens abknöpft. Die Tuch- und Obstverkäufer sind hier so aufdringlich und hartnäckig, wie wir es in noch keinem von uns bereisten Land erlebt haben. Während unseres maximal einstündigen Aufenthaltes belästigen uns einige davon bis zu fünf Mal!

Zu den vorgelagerten Felsen, die den Strand vor der starken Brandung schützen, wo die Wellen so stark hoch spritzen, dass Nico ganz begeistert ist und es sich mit Thomas gern aus der Nähe angesehen hätte, ist der Zugang versperrt und das Betreten verboten. Die Restaurants, die wir uns ansehen, weil wir inzwischen Hunger haben, werben mit großen Schildern auf Russisch um Gäste. Wirft man einen Blick in die Speisekarten, fällt auf, dass kaum Indische Gerichte zu finden sind, sondern vielmehr das ganze Angebot auf den internationalen touristischen Geschmack ausgerichtet ist. Wir wählen dann in der Not ein am Anfang des Strandes gelegenes Restaurant, dass überdurchschnittlich viel Indisches Essen anbietet. Leider ist auch das enttäuschend. Thomas´ Tandoori Chicken ist furztrocken und kaum gewürzt und meine Paneer Pakoras sind mit Europäischem gelbem Käse zubereitet! Es ist mit Abstand das schlechteste Essen, das wir seit unserer Ankunft in Indien gegessen haben.



 Kovalam Beach



Das einzig Schöne hier ist der Leuchtturm




Die Strandpromenade mit Restaurants und Geschäften








Hier wollen wir keine Minute länger bleiben, also schwingen wir uns ins Auto und brausen davon. Ich bin nur froh, dass wir uns nicht in Kovalam ein Hotel ausgesucht hatten. Für die Rückfahrt benötigen wir knapp zwei Stunden. Ich verstehe überhaupt nicht, warum dieser Ort so beliebt sein soll. Aber die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.




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