Wir treten den Rückweg in Richtung Süden an, denn für den Rest der Reise wollen wir es schon gern wieder richtig warm haben. Um nicht an einem Stück bis runter nach Phoenix schrubben zu müssen, haben wir jetzt doch eine Übernachtung in Sedona geplant. Hinter Tuba City fahren wir durch eine rötlich graue Mondlandschaft, wo kaum ein Grashalm wächst, nur vereinzelte vertrocknete Miniaturbüschlein. Inzwischen haben wir 1.600 Meilen zurückgelegt also gut 2.500km. Während unserer Fahrten können wir erleben, wie weitläufig Amerika ist. Teilweise muss man 60 oder mehr Meilen fahren, um von einem Ort zum nächsten zu kommen. Dazwischen stehen höchsten vereinzelte Häuser.
Dann sind wir
zurück in Sedona. In Grace's Secret Garden, einem Bed and Breakfast am
südlichen Ende der Stadt gelegen, mieten wir uns für eine Nacht ein. Es
ist ein Privathaus, dessen Besitzer zwei Zimmer vermieten. Steht man vor
dem Haus sieht man die roten Felsen, hinter dem Haus befindet sich ein
schattiger Garten, der mit viel Liebe zum Detail dekoriert ist. Grace
und ihr Mann Caesar, die vor der Maueröffnung aus Polen über Berlin und
Österreich in die USA kamen, empfangen uns sehr herzlich. Zur Begrüßung
bekommen wir Kaffee, Tee, Saft, köstliche frisch gebackene fruchtige
Muffins, saftigen Guglhupf und die klassischen Amerikanischen Oatmeal
Cookies. Grace informiert uns anhand einer kleinen Karte von Sedona, was
man hier unternehmen und wo man gut essen gehen kann. Nico macht
fleißig Konversation - endlich kann er mal seine Englischkenntnisse
nutzen.
Grace´s Secret Garden Bed and Breakfreast
Gegen fünf begeben wir uns ins Stadtzentrum, um Nicos
T-Shirt umzutauschen, das wir vor drei Tagen hier gekauft hatten. Nach
der ersten Wäsche war der Aufdruck total veblasst. Obwohl wir keinen Bon
mehr dafür haben, bekommen wir ohne weitere Fragen, ja der Verkäufer
entschuldigt sich sogar bei uns für den Fabrikationsfehler, ein neues
ausgehändigt. Das nenne ich mal Dienst am Kunden. Das hätten wir in
Deutschland mal probieren sollen.
Um halb fünf fahren wir hoch zum
Flughafen, um Nico mit einem Hubschrauberflug über Sedona zu
überraschen. Jeder der sechs Passagiere pro Helikopter wird gewogen und
bekommt dann einen festen Platz zugewiesen. Ich habe genau das richtige
Gewicht, um vorn neben dem Piloten sitzen zu dürfen. Jippieh. Obwohl ich
es Nico mehr gegönnt hätte. Für uns Erwachsene ist es zwar schon der
fünfte Hubschrauberflug, aber auch diesmal macht sich bei mir ein
breites Grinsen beim Abheben im Gesicht breit und ein Gefühl der
Euphorie begleitet mich während des gesamten Fluges. Sedona ist ja schon
auf normaler Höhe eine Schönheit, aber aus der Luft noch viel
erhebender anzusehen. Wir kreisen eine Viertel Stunde über der Stadt und
den wichtigsten Felsen, bevor es - wie immer viel zu schnell - wieder
nach unten geht. Nico ist total begeistert und erklärt diesen Tag zum
schönsten während unseres Urlaubs.
Um den Tag rund zu machen,
speisen wir beim Thai, den uns Grace empfohlen hat, und es ist auch ein
gebührender Abschluss für diesen gelungenen Tag.
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