Irgendwie ist uns das Wetter in New York nicht wohl gesonnen. Noch
immer hängt der Dunst wie Watte auf der Stadt, so dass der für neun Uhr
geplante Hubschrauberflug verschoben werden muss. Während die Gruppe als
Ersatzprogramm nach Harlem fährt, versuche ich meine Blasenentzündung
mit viel Tee und auf Anraten des Arztes, mit dem ich telefoniert habe,
auch mit Cranberrysaft, soweit in den Griff zu bekommen, dass ich
wenigstens mitfliegen kann, wenn daraus was wird.
Völlig
unerwartet klart es dann doch noch auf, also fahren wir mit der
Reiseleitung im Taxi zu den Piers am Hudson um endlich New York von oben
sehen zu können. Dort treffen wir auf den Rest der Gruppe. In
Vierergruppen besteigen wir die Hubschrauber. Die Freiheitsstatue darf
leider nur an- aber nicht umflogen werden und ebenso ist es mit
Manhattan, über das man nicht drüber fliegen darf. Deshalb geht der Flug
mehr oder weniger am Hudson River entlang, von wo man aber eine ganz
gute Sicht auf die Stadt hat.
Anschließend werde ich im Hotel
abgesetzt und die anderen fahren zum Central Park. Dort gibt es zunächst
ein Picknick auf der Wiese und anschließend eine Fahrradtour. So
plötzlich wie das Wetter schön geworden ist, so schnell schlägt es auch
wieder um, denn nach der Hälfte der Tour geht ein regelrechter
Wolkenbruch auf die Gruppe nieder, die später losgefahren ist. Nur
notdürftig von Ponchos bedeckt, kommt keiner trocken davon. Gegen
fünf kommt Thomas patschnass von dem Ausflug zurück und duscht erst
einmal heiß und ausgiebig, damit er sich nicht auch noch etwas wegholt.
Thomas war so aufmerksam, mir meine vegane Picknicktüte mitzubringen, so
habe ich morgen zur Abwechslung mal ein anderes Frühstück, denn außer
Bratkartoffeln und Obst war bisher nichts für mich dabei. Aber es hat
wohl trotzdem Spaß gemacht und Thomas hat ein paar schöne Bilder im Central Park gemacht.
Währenddessen hole ich mir ein
leckeres Mittagessen als take away und am Nachmittag besuche ich im
Discovery Times Square eine kleine Ausstellung von Nathan Sawaya, der
Kunstwerke aus Legosteinen herstellt. Ich muss nicht weit laufen, denn
es ist in der Straße wo wir wohnen und nur einen Block weiter.
Am Abend
schlendern wir die 9th Avenue entlang, wo sich ein Restaurant neben dem
anderen befindet. Hier kann man sich einmal durch die ganze Welt
futtern. Wir sehen uns auch den Amish Market an. Das ist wie ein
Bioladen mit Produkten, die ich noch nie gesehen habe. Zum Beispiel gibt
es Chiaöl und Quinoamehl und -milch. Im Thairestaurant Yum Yum lassen
wir uns unsere Curries schmecken. Währenddessen kommen Karl und Sonja
vorbei, mit denen wir zum Abschluss des Abends und Abschied vom
Nachtleben New Yorks in einer Bar noch etwas trinken gehen. Wieder ist
es unglaublich laut, so dass man sich fast anschreien muss, um
miteinander kommunizieren zu können, aber die New Yorker scheinen das so
zu mögen.
Zurück im Hotel machen wir auch bald das Licht aus, denn morgen früh heißt es Koffer packen und ab nach Jamaika.
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