Für den Flug nach Bangkok mit der Thai Air besteigen wir zum ersten Mal einen A 380. Wir sitzen direkt hinter den Notsitzen und weil das Flugzeug nicht ausgebucht ist, kann ich mich auf einen davon setzen. Wäre Nico kein Kind mehr, hätten wir zu dritt solche Plätze bekommen. Es ist herrlich: das erste Mal die Beine so weit ausstrecken zu können wie man will. Die Menüauswahl ist auch perfekt auf uns zugeschnitten: Für die Erwachsenen das Panang Curry und für Nico seinen Lieblingsfisch Lachs. Auch die Filmauswahl ist gigantisch. Da ist für jeden was dabei. Die Flugzeit beträgt ungefähr zehn Stunden.
Die Zeit vergeht
angenehm schnell und wir landen pünktlich in Bangkok. Zum Umsteigen nach
Krabi müssen wir einen langen Weg durch den wie ein Schlangenkörper
angelegten Flughafen zurücklegen, beschleunigt durch die Laufbänder, die
auf der gesamten Länge eingebaut wurden. Auf dem zweiten Flug versuchen
wir ein wenig zu schlafen, aber dafür ist bei eineinhalb Stunden kaum
Zeit. Der Flughafen von Krabi ist klein und überschaubar; deshalb haben
wir bereits nach kurzer Zeit unser Gepäck. Auch bei der Autovermietung
geht es sehr flott, so dass wir schon bald nach unserer Ankunft in einem
nagelneuen Honda City auf dem Weg zum Hotel sind.
Wir machen
Zwischenstation im Tesco Lotus Supermarkt, einer von den zwei großen
Ketten, wo man alles bekommt, was das Herz begehrt. Aus den vergangenen
Jahren waren wir ja schon einiges gewohnt: endlose Variationen von
Nudelsuppen und exotischen Chips, wie auf dem Wühltisch ausgebreitete
riesige Haufen von Hackfleisch, Hühnerbeinen und aufgeschnittenem
Tintenfisch zur Selbstbedienung. Aber diesmal sehen wir noch etwas
Neues. Es handelt sich dabei um Schweinegesichter. Ja, hört sich komisch
an, ist aber so. Als hätte man den Tieren die komplette Gesichtshaut
abgezogen und wie Faschingsmasken in die Auslage gelegt. Was man daraus
wohl kocht? Ich will es gar nicht wissen. Nachdem wir uns mit Getränken,
Leckereien und neuen Massage-Flip Flops für Nico eingedeckt haben,
fahren wir in Richtung Ao Nang.
Die Gegend um Krabi ist berühmt
für den James Bond Felsen und auf dem ganzen Weg zum Hotel, können wir
diese Eigentümlichkeit der Natur bereits bestaunen. Wie von Riesenhand
hingeworfene gigantische und von der Erosion zerklüftete Felsbrocken,
hat die Natur mit dichtem Baum- und Pflanzenbewuchs überzogen. Die
Straße schlängelt sich zwischen ihnen hindurch. Der erste Schock des
Tages: wir landen beim Na Thai Homestay. Ein ärmlicher Ort bestehend aus
mit Wellblech gedeckten Hütten. Zum Glück sind wir hier falsch.
Im
Na Thai Resort angekommen, bekommen wir ein kostenloses upgrade, denn
die Terrasse der Bamboo Suite muss komplett erneuert werden. Wir
beziehen den Family Bungalow direkt am Pool mit Terrasse und zwei
Schlafzimmern. Der Pool ist klein aber tief und wohl temperiert. Vorher
stärken wir uns mit den zwei leckersten Suppen, die es in Thailand gibt.
Die Tom Yum, ordentlich scharf, so dass es Thomas den Schweiß auf die
Stirn treibt, und die eher mildere Tom Ka Gai auf Kokosmilchbasis für
mich. Frank der Besitzer des Resorts ist Deutscher und seine
Thailändische Frau für die Zubereitung der Köstlichkeiten zuständig.
Kurz gesagt: alles ist so, wie wir es uns vorgestellt haben und wir sind
zur Zeit auch noch die einzigen Gäste. Wir sitzen auf der Terrasse,
entspannen bei Bier und Gin Tonic und versuchen trotz der durchwachten
Nacht nicht einzuschlafen. Zu Hause wären wir immerhin schon bis zehn
Uhr morgens ohne Schlaf.
Unser Bungalow
Das Restaurant
Gegen drei ergeben wir uns dann doch und
legen uns ein paar Stunden aufs Ohr. Als ich um sechs aufstehe, schlafen
die Jungs noch. Ich mache einen kleinen Erkundungsgang außerhalb des
Hotels. Egal wo man sich in dieser Gegend befindet, es ragen immer ein
oder zwei der bewachsenen Felsen in in die Höhe. Gleich in der Nähe
befindet sich eine Miniplantage, wo Kautschuk gewonnen wird. Vom
Grundstück daneben kommen ein paar Kinder laut grüßend und winkend
angerannt als sie meiner ansichtig werden. Zuerst fotografiert das große
Mädel mich mit ihrem Smartphon, dann ich die Kinder, die ungefragt
dafür Faxen machen.
Die Umgebung des Hotels
Kautschukgewinnung
Eingangsbereich des Na Thai
Der Haushund kommt und legt sich vor unsere
Tür auf den Fußabtreter, und lässt sich von Thomas durchkneten. Wir
nennen ihn für uns Krabi-Schorsch. Thomas möchte nicht mehr Auto fahren,
also essen wir nochmal im Resort. Nico bekommt eine Suppe mit dicken
breiten Bandnudeln und wir lassen uns die Curries schmecken. Schorsch
muss während des Essens angebunden werden, weil er sich gerne mal von
den Tellern bedient. Seinen Unmut tut er durch Beschwerdegewinsel kund.
Als wir uns auf unsere Terrasse zurückziehen, kommt er gleich wieder
mit.
Um uns herum ertönt das Tropenkonzert der Vögel, Grillen und
Frösche in verschiedenen Tonlagen und Intensität. Nebenan flackern zwei
große Feuerstellen, aber es riecht nicht so, als würde hier Müll
verbrannt. So endet unser erster Urlaubstag und wir sind zufrieden mit
unserer Wahl.
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