So schön wie der Tag gestern war, so unschön endet er. Als Schorsch irgendwas nicht passt, fängt er an zu knurren und zwar anhaltend. Deswegen will Thomas ihn von der Terrasse schaffen. Weil der Hund bockt, zieht Thomas ihn am Halsband weg. Daraufhin schnappt das Vieh nach ihm und beißt ihn in beide Füße und in die linke Hand. Dafür bekommt er zwar einen gehörigen Arschtritt und verzieht sich endlich. Die Bisse aber hinterlassen mehrere Löcher, aus denen das Blut fließt. Der Terrassenboden und der Weg zum Bad sind voller dicker Blutflecken. Nachdem Thomas die Wunden gewaschen hat, sprühe ich ihm die halbe Flasche Wund-Desinfektionsmittel drauf. Mit einem unguten Gefühl gehen wir ins Bett.
Wie befürchtet ist der eine Fuß etwas angeschwollen
und die Bisse tun so weh, dass Thomas nur humpeln kann. Als wir Frank
erzählen, was passiert ist, ist der ziemlich schockiert. Sowas darf auf
einer Ferienanlage nicht passieren. Schorsch ist ihnen vor einem Jahr
zugelaufen und war vorher ein wilder Straßenhund. Wahrscheinlich aus
diesem Grund unberechenbar, obwohl er vorher noch nie jemanden gebissen
hatte. Da Frank das Risiko zu hoch ist, dass das nochmal passieren
könnte, wird der Hund morgen weg gebracht. Er kommt in ein Kloster, das
eine Tierauffangstation hat. Ob er dort wohl Buße tut? Spaß beiseite.
Wir sind ganz schön abgegessen, weil an Unternehmungen fürs Erste nicht
zu denken ist.
Am Nachmittag fährt Frank Thomas zum Arzt und
bezahlt auch die Rechnung. Der dicke Doc verpasst dem Patienten zwei
Spritzen gegen Tollwut. In einer Woche muss die Prozedur wiederholt
werden und ein weiteres Mal nach drei Wochen. Das verschriebene
Antibiotikum bekommt Thomas auch gleich ausgehändigt. Ein Hoch auf die
medizinische Versorgung in Thailand. Das konnten wir nun zum dritten Mal
erfahren. Das Ganze hat nicht lang gedauert, deshalb ist Thomas bald
wieder da. Von der Injektion ist ihm richtig schlecht, also geht er
gleich wieder ins Bett.
Nico und ich essen allein zu Abend. Thomas
bestellt sich eine kräftigende Nudelsuppe aufs Zimmer. Mit der
Hoffnung, dass es ihm morgen besser geht, beenden wir den Tag.
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