Eigentlich wollten wir vorgestern zum Doi Inthanon hoch fahren, aber
ein Mitglied unserer kleinen Reisegruppe hat die Unbill der Tropen
übelst erwischt und wurde die ganze Nacht davon gebeutelt. Wir verbringen den halben
Tag im Hotel in der Hoffnung, dass es am Tag besser wird, aber dem ist
nicht so. Da sich unsere Jungs gerade im Pool vergnügen, will Thomas sich
schnell mal im Dorf massieren lassen. Als er nach 2 1/2 Stunden immer
noch nicht zurück ist, rufen wir mal an, denn wir machen uns inzwischen
Sorgen. Er sagt, er sei gleich da und bringe eine "heitere" Episode mit.
Auf der Suche nach einem Massagesalon musste er bis in die Innenstadt
am Graben fahren und parkt direkt hinter einer Menge anderer Autos. Die
Massage kostet nur sagenhafte 200 Baht und die Gute nimmt ihn ordentlich
ran, also eine Mischung zwischen Öl- und Thai Massage. Als er zufrieden
wieder rauskommt, wundert er sich noch, warum unser Auto als einziges
noch dort steht, sieht einen Strafzettel unter den Scheibenwischer
geklemmt und will ins Auto einsteigen. Jedoch wurde eine Kralle am
Reifen befestigt, so dass er nicht wegfahren kann. Das Procedere hatten
wir schon einmal in Phuket, als wir erwischt wurden, weil wir nicht
angeschnallt waren, also fragt er den nächst besten Passanten, wo sich
das Traffic Police Office befindet. Dort werden langwierig mehrere
Formulare ausgefüllt, die er alle unterschreiben und schließlich noch
400 Baht bezahlen muss. Dann schickt man ihn zurück zum Auto und wenig
später kommt einer auf dem Moped angeknattert und schließt freundlich
lächelnd das Schloss auf.
Da wir inzwischen vor Hunger darben,
fahren wir gleich wieder los und finden auch ein schön aussehendes
Restaurant mit vielversprechender Karte. Das Essen ist dann leider nicht
so doll, aber wir werden wenigstens satt.
Gestern starten wir
einen neuen Versuch, zum Doi Inthanon zu fahren. Vorher wollen wir aber
alle noch schnell zur Massage und fahren dorthin, wo Thomas gestern war.
Ilka lässt sich pediküren und wir anderen alle massieren. Leider muss
Nico fast eine halbe Stunde warten, bis es bei ihm losgeht und die Zeit
wird nicht drangehängt. Die beiden Buben sind auch nicht zufrieden, denn
sie wurden mehr oder weniger nur mit Öl eingestrichen. Ich hingegen
bekomme eine Mischung aus Thai- und Ölmassage. Die gute Frau langt
ordentlich zu und die von Thomas auch. Die Folgen davon bemerke ich erst
später, als meine Waden plötzlich voll mit blauen Flecken sind. Weil es
inzwischen schon wieder Mittag ist, gehen wir noch am Graben essen und
fahren dann bei strahlendem Sonnenschein los.
Nachdem wir ca. vierzig Kilometer gefahren sind, zieht sich der
Himmel total zu und es fängt an zu regnen. Bei diesem Wetter wollen wir
nicht auf den Berg, also drehen wir um und fahren zurück nach Chiang Mai
und statten dem Airport Plaza, einer riesigen Shopping Mall einen
Besuch ab. Hier herrscht wieder strahlender Sonnenschein. Wir kaufen
ein paar T-Shirts und schlendern abschließend noch durch den Foodcourt
im Erdgeschoss. Dort sieht es so einladend aus, dass wir gern einmal
hier essen gehen wollen. Zurück im Hotel, fragen Rene und Ilka Peter
nach einem anderen Bungalow, weil ihrer nach dem vielen Regen in den
letzten Tagen sehr feucht und muffig geworden ist, so dass sich sogar
die Bücher wellen. Im hintersten Bereich des Hotels suchen sie sich
einen neuen Bungalow aus und werden morgen früh umziehen.
Aller
guten Dinge sind drei, also fahren wir heute erneut in Richtung Berg und
zwar direkt nach dem Frühstück und dem Umzug. Und das Glück ist uns
endlich hold. Wir erreichen den Nationalpark, wo man Eintritt bezahlen
muss, ca. 8 Euro pro Erwachsener, und schrauben uns langsam den Berg
hoch. Hier leben zwei Bergvölker Thailands, die durch vom König
gesponserte Projekte davon überzeugt wurden, sich vom Opiumanbau
abzuwenden und nun Blumen und Gemüse anzubauen.
Es wird kühler und
wolkiger und wir sind vom Bergregenwald umgeben. Dann erreichen wir die
zwei königlichen Pagoden. Die Königspagode wurde zum 60. Geburtstag des
Königs erbaut und ist deshalb 60 Meter hoch. Die seiner Frau Sirikit
ist 55 Meter hoch, entsprechend ihres damaligen Alters. Die Spitzen der
Pagoden sind auf Wolkenhöhe, die sieht man vor ihnen vorbei wabern. Sie
sind von mehreren Blumengärten umgeben und wer die langen Treppen
scheut, kann mit der Rolltreppe hochfahren. Als wir bei der ersten
Pagode oben ankommen, ist das Tal voll mit Wolken und man schaut
praktisch ins Nichts. Die eine Treppe runter und die andere zu Sirikits
Pagode wieder rauf und plötzlich reißt der Himmel auf, die Sonne scheint
durch und wir können stellenweise sogar bis ins Tal hinunter sehen.
Nachdem
wir uns alles angesehen haben, fahren wir zum höchsten Punkt Thailands
auf ca. 2.565 Meter Höhe. Zu diesem gelangt man vom Parkplatz aus auf
einem urig bewachsenen Holzsteg und kommt an einem Schrein vorbei, in
dem sich die Asche des Königs Inthanon befindet. Hier steht auch das
Schild, das den höchsten Punkt Thailands ausweist. Eine Digitalanzeige
sagt uns an, dass die Temperatur hier oben 17 Grad beträgt.
Auf
dem Weg nach unten machen wir noch einen Abstecher bei einem Wasserfall,
der recht imposant in die Tiefe donnert und fahren an dem ersten
terrassierten Reisfeld vorbei, das wir in Thailand sehen. Und das erst
beim siebenten Mal.
Zurück in der Stadt gehen wir im Lotus was essen und
anschließend wieder ins Hotel. Wir sehen uns einen Bungalow neben dem
unserer Freunden an und werden dann wohl auch morgen umziehen, wenn
dieser frei ist, denn wir wollen schon möglichst nah beieinander sein. Am Abend haben wir noch einen schönen Besucher auf unserer Terrasse.
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