In Kollam herrscht das totale Chaos. Dort, wo wir in die Altstadt
abbiegen müssen, um zur Hauptgeschäftsstraße zu gelangen, geht gar
nichts mehr. Aus allen Richtungen versuchen die Autos als erste ein paar
Zentimeter weiter zu kommen, aber sie sind heillos ineinander verkeilt
und natürlich wird das Ganze begleitet von einem ununterbrochenen
Hupkonzert. Auch der Verkehrspolizist, der beständig in seine Pfeife
trillert, tut sich schwer, an diesem Zustand etwas zu ändern.
Zentimeterweise schiebt man sich vorwärts aneinander vorbei und
irgendwann erreichen wir dann doch die Hauptstraße und parken an der
nächstbesten Stelle. Kurz vorher wird ein alter Mann auf seinem Fahrrad
von einem rückwärts ausparkenden Fahrzeug fast platt gemacht. Er steht
mit seinem Drahtesel schon ganz schief und mit dem Reifen halb unter den
Rädern, als der Fahrer endlich durch das Klopfen auf die Heckscheibe
darauf aufmerksam wird.
Die Altstadt ist im wahrsten Sinne des Wortes alt. Die meisten
Gebäude sind marode und stark vernachlässigt, stehen leer, viele Fenster
sind mit Brettern zu genagelt und alle Häuser könnten einen neuen
Anstrich vertragen. Als erstes gehen wir ins Wedding Center, wo man
alles kaufen kann, was man für eine Hochzeit braucht, also Saristoffe in
unzähligen Ausführungen, Schals, Hochzeitsanzüge für den Herrn und
sogar für die Heimausstattung ist hier gesorgt. Es gibt Bettwäsche,
Überwürfe und vieles mehr. Hier herrscht ein reges Gedränge denn der
August ist, obwohl Monsun herrscht, der beliebteste Hochzeitsmonat.
Wir laufen weiter die Straße entlang, es gibt Teestände, Obst- und Gemüsebuden, Schmuckläden, einen Buchladen, billige Schuhe und Taschen und zweimal sehe ich alte Männer, die übermäßig hoch beladene Holzkarren hinter sich her ziehen.
Wir laufen weiter die Straße entlang, es gibt Teestände, Obst- und Gemüsebuden, Schmuckläden, einen Buchladen, billige Schuhe und Taschen und zweimal sehe ich alte Männer, die übermäßig hoch beladene Holzkarren hinter sich her ziehen.
Außerhalb dieser Hauptgeschäftsstraße scheint Kollam nicht viel
Interessantes zu bieten zu haben. Ohnehin ist der Verkehr hier so zäh
und jeder Meter, den man vorwärts kommt schwer erkauft, also fahren wir
wieder aus der Stadt hinaus.
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