Wegen der Sonnenbrände wollen wir heute einen Ausflug zum Gunung
Batur machen. Viertel vor elf fahren wir los. Inzwischen kommen wir
geübt an Kuta vorbei und fahren zunächst in Richtung Ubud. Hier ist das
Zentrum für Kunsthandwerk in Bali. Entlang der Straßen, die nach Ubud
führen, gibt es reihenweise Geschäfte mit kunstvollen Holzschnitzereien,
Glasarbeiten und Rattanmöbeln. Auf diesen Straßen sieht man kaum
Touristen. An einer Stelle müssen wir uns entgegen unserer Landkarte,
die eine Hauptstraße geradeaus anzeigt, entscheiden, links oder rechts
abzubiegen. Kurz entschlossen fahren wir einfach in die unbefestigte
Gasse geradeaus weiter. Auf dieser Strecke wird es jetzt richtig schön:
ländlich, dörflich mit netten unaufdringlichen Menschen und fröhlich
winkenden und grüßenden Kindern.
Die laut Karte nicht vorhandene Straße
Wir arbeiten uns stetig bergauf.
Die Luft wird immer frischer und kühler. Zwischendurch halten wir an
einem Obststand und kaufen herrliche frische Maracuja und eine Sorte
Obst, die ich noch nicht kannte, die recht säuerlich aber lecker ist.
Wir erreichen schließlich den Zugang zum Vulkan. Natürlich müssen wir
auch hier wieder, wie überall in Bali, wo es etwas zu sehen gibt und
sogar auf dem Parkplatz von Hardy´s, Geld bezahlen, nur um dafür
unmittelbar nach dem Verlassen des Autos von den leider ziemlich lästigen Verkäufern
bedrängt zu werden, ehe man überhaupt einen Blick auf die schöne
Landschaft werfen konnte. Auch dreimaliges "NO THANK YOU" reicht nicht
aus, um die Leute loszuwerden. Nico kauft dann einem Mädchen ein bunt bemaltes Minisurfbrett ab und schenkt ihm eine 500
Rupiah Münze. Der Blick geht hinunter auf die Caldera und die
verschiedenen Teile, aus denen der BATUR besteht. Im Hintergrund ist von
hier aus auch der AGUNG zu sehen, der höchste der Berge auf Bali. Nico
ist ganz beeindruckt, endlich mal einen echten Vulkan und einen echten
Kratersee zu sehen.
Der Blick von oben auf den Kratersee
Wir flüchten vor den Verkäufern in unser Auto
und schlängeln uns bis runter in den Krater und brettern ein wenig durch
die Gegend. Kaum dass wir Halt machen, damit Nico ein wenig rumlaufen
und Lavabrocken einsammeln kann, steht schon ein Männlein an Thomas
Fenster und hält ihm ein in Deutsch geschriebenes Tagebuch von
irgendjemandem unter die Nase. Sinn der Übung ist, uns von dem
angeblichen Künstler, der es geschrieben hat, Bilder zu verkaufen. NO
THANK YOU! Nico klettert auf dem Geröll herum und findet ein schönes
Stück Lava für sich. Dann fahren wir direkt runter zum See. Hier ist ein
Parkplatz und wir wundern uns schon, dass niemand Parkgebühren von uns
will. Aber die ersten Einheimischen stürzen sich sofort auf uns und
wollen unser Auto waschen und gleich darauf hängen sich ein Mann und
eine Frau, die wieder sonst was verkaufen wollen, an unsere Fersen und
dackeln uns bis ans Ufer hinterher, obwohl wir nur sehr einsilbig und
unfreundlich antworten. Den Mann werden wir dadurch los, dass ich ihn
wegen des Mülls, der sogar hier rum liegt beschimpfe und dass wir
überall bezahlen müssen, nur um uns Müll anzusehen. Er versteht nicht
was ich von ihm will und zieht ab.
Endlich genießen wir den
Ausblick auf den See und die Berge. Zwei Männer paddeln mit ihren Booten
über den See. Einige wenige Häuser stehen hier, wo die Einheimischen
wohnen und unweit des Ufers werden Nutzpflanzen angebaut. Nico steckt
seine Hand in den See und lässt das Calderawasser auf sich wirken. Am
Parkplatz werden wir dann doch noch abkassiert und Thomas ist sauer,
dass der Heini erst jetzt kommt. Wir haben die Nase voll, dass uns das
Naturerlebnis so vermiest wird und treten - ich laut schimpfend - den
Heimweg an. Bergab fahren wir durch andere Ortschaften bis zur
Küstenstraße, die uns über Sanur nach Kuta zurückführt. Da wir schon
vorbei fahren, essen wir gleich nochmal im Fischrestaurant. Nico hat
sich während der Fahrt schon auf seine Nudelsuppe gefreut. Natürlich ist
die Freude dort groß, da wir jeden Tag zum essen zu kommen scheinen. Es
schmeckt auch wieder wunderbar und die Speisekarte ist noch lange nicht
ausgeschöpft.
Herrliche Aussichten auf dem Rückweg
Als wir im Hotel ankommen ist es bereits neunzehn
Uhr. Gemütlich schlürfen wir unsere Vanille-Shakes und spülen den Staub
des Tages von uns ab. Auch das Problem mit der Terrassentür wiederholt
sich heute, nur dass die Tür nicht verriegelt und der Einlass deshalb
einfacher war. Thomas ging diesmal direkt zum Engineer Room und nach
energischem Klopfen kommt ein hilfsbereiter Handwerker heraus, um das
Problem zu beseitigen. Wir bitten darum, das Schloss auszutauschen.
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