Wir wollen im Meer baden und haben uns dafür den Ort Jimbaran
ausgesucht, weil der an der Westküste ist, wo es die guten Wellen gibt
und wir nicht an Kuta vorbei müssen. Leider erwischen wir wieder mal die
falsche Ausfahrt und fahren in den tiefsten Süden nach Uluwatu. Da wir
Zeit haben und die Landschaft schön ist, fahren wir einfach weiter -
vielleicht gibt es hier auch einen schönen Strand. Plötzlich wird die
Straße vor unserer Nase mit einem HATI HATI Schild abgesperrt und wir
müssen anders fahren als geplant. Es geht rauf und runter, die Möhre
macht zuweilen kleine Sprünge, aber nirgends kommt man so recht ans
Meer. Wir enden dann auf der anderen Seite der Absperrung und sehen
jetzt den Grund dafür. Hier findet eine Prozession zum Tempel statt. Die
Frauen tragen die Opfergaben auf ihren Köpfen und die Männer die
orangen oder weißen kleinen Stoffschirme und begleiten den Zug mit ihrem
Singsang. Im vorbei Gehen werden sie mit geweihtem Wasser besprengt.
Wie die balinesischen Schaulustigen stelle ich mich an den Straßenrand
und mache Bilder bis Thomas drängelt, das könne nach Auskunft der
festlich gekleideten Polizisten noch zwei Stunden so weiter gehen.
Festlich gekleidete Polizisten
Wir drehen also um und gurken den ganzen Weg bergauf und bergab
zurück und gelangen dann endlich nach Jimbaran. Hier gibt es einen
schönen Strand mit tollen aber ungefährlichen Wellen, auf denen Nico mit
seinem Schwimmring ein wenig Wellen reiten kann. Nach zwei Stunden
kommandiere ich die Jungs aus dem Wasser raus, aber trotz LSF 50! war es
fast schon wieder zu spät.
Wir haben Mittagshunger und wollen zum
Fischrestaurant von gestern. Aber wieder finden wir nicht sofort den
richtigen Weg und kommen erst nach eineinhalb Stunden dort an. Thomas
isst eine Sashimi-Platte für sagenhafte drei Euro, Nico wählt eine
Shoyu-Ramen Nudelsuppe und ich probiere die Gyosa, eine Art länglicher
gebratener Maultaschen. Thomas nimmt noch eine Misosuppe und wieder
bezahlen wir nur ca. zehn Euro. Wohl gestärkt fahren wir zurück zum
Strand von Jimbaran. Wir setzen uns zunächst in ein Cafe, bis die Sonne
im Dunst verschwunden ist und die Jungs gegen halb sechs wieder ins
Wasser können. Nico wirft sich unerschrocken in die großen Wellen.
Das Fischrestaurand Sakanaya
Ramen Nudelsuppe
Sashimi Platte
Währenddessen bauen die Strandrestaurants ihre Tische und Stühle in
einer Riesenanzahl bis ganz hinunter zum Wasser auf. Weil kaum Leute da
sind, wundern wir uns darüber, was das soll. Aber je mehr es zum Abend
hingeht, desto mehr Leute kommen, bis fast alle Tische besetzt sind. Das
Feuer für das dort angebotene gegrillte Seafood wird mit Kokosschalen
gemacht und qualmt so stark, dass es in unmittelbarer Nähe kaum
auszuhalten ist. Als es fast dunkel ist, fahren wir zurück ins Hotel.
Nico ist von seinem Meeresabenteuer so geschafft, dass er sich noch vor
zehn Uhr freiwillig schlafen legt.
Thomas und ich sind noch eine
Weile auf der Terrasse. Als ich ins Zimmer gehen will, lässt sich die
Tür nicht öffnen und Nico schläft tief und fest. Barfuß muss Thomas zur
Rezeption gehen, um das Problem zu melden und wir sind froh, dass wir
nicht halbnackt sind. Ein Angestellter kommt, aber an der Zimmertür kann
er nichts ausrichten, weil ich von innen bereits den Riegel
vorgeschoben hatte. Er kommt dann erneut mit zwei Helfern, die begleitet
von unserem Gekicher die Terrassentür mit lauten Hammerschlägen aus den
Angeln heben und anschließend wieder einsetzen. Nico schläft seelenruhig weiter und lässt sich von dem
Lärm nicht stören. Schließlich kehrt wieder Ruhe auf unserer Terrasse ein.
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