Im Internet habe ich erfahren, dass Ende August/Anfang September am
Mount Lavinia Beach ein Kite-Festival stattfindet, wo vor allem Kinder
die Gelegenheit haben, ihre selbst gebastelten Drachen zu präsentieren.
Das wollen wir uns natürlich ansehen und fahren, weil uns niemand so
recht Auskunft geben kann, um wie viel Uhr es eigentlich los geht, gegen
elf dorthin. Nachdem wir drei bis vier Mal falsch abgebogen sind,
finden wir es endlich.
Drachen sind bis jetzt kaum zu sehen, dafür ist
der Strand voll mit Einheimischen. Hier scheint der Ort zu sein, wo die
Bewohner von COLOMBO und der umliegenden Orte am Wochenende zum Baden
und Vergnügen gehen. Es wird im Wasser getobt, Fußball gespielt,
Wettrennen veranstaltet oder man steht in Grüppchen zusammen und
plaudert. Romantische Pärchen mit Sonnenschirm spazieren den Strand
entlang und wir sind mal wieder die einzigen Touristen. Es gibt kleine
Buden die Eis, Knabbereien, aufblasbares Spielzeug und Drachen
verkaufen. Ein Eisverkäufer ist mit seinem Fahrrad mobil. Er hat seine
kleine Eistruhe auf den Gepäckträger geschnallt, die Waffeln vorn am
Lenker und mit einer Tröte macht er auf sich aufmerksam, während er
seinen "Laden" vor sich her schiebt.
Thomas und ich setzen uns in
ein Chinesisches Restaurant, während Nico sich gleich in die Wellen
stürzt. Hier ist die Strömung gemäßigt und er kann ohne Papas Begleitung
im Wasser toben. Leider schwimmt auch etwas Müll herum, aber Nico
fischt sich zwei Schnüre heraus und benutzt sie als Wasserpeitschen.
Später kommen ein paar Jugendliche und wollen unbedingt mit ihm im
Wasser Ball spielen. Nico bemüht sich, aber der dünne Plastikball ist
bei dem starken Wind viel zu leicht und wird ständig weggeweht. Die
Jungs bestehen darauf, dass er ein Foto von ihnen mit Nico macht.
Der Eisverkäufer
Je
später es wird, desto mehr Menschen kommen an den Strand und immer mehr
Drachen steigen in den Himmel. Als wir gegen vier eigentlich zurück
wollen, geht es aber erst richtig los. Immer mehr Leute, teilweise ganze
Familien, kommen mit ihren Drachen. Manche davon sind aus den
einfachsten Materialien gebastelt, seien es Stoffreste, Zeitungspapier,
Pergamentpapier mit langen Bändern dran oder gar Müllsäcke. Natürlich
gibt es auch gekaufte und auch wir kaufen zwei in Regenbogenfarben und
einen von den selbst gebastelten mit einem langen rot-weiß-gestreiften
Band und probieren sie gleich aus. Alle zusammen fliegen wunderbar und
sehen auch schön aus. Es herrscht eine sehr entspannte aber gleichzeitig
auch ausgelassene Atmosphäre hier.
Die Singalesen lassen sich sehr gern fotografieren
Die Singalesen sind wieder
sehr zugänglich und freuen sich, als Thomas sie fotografiert. Dann
kommen immer mehr, auch mit ihren Kindern auf dem Arm, bis eine ganze
Blase vor Thomas steht. Sie freuen sich und lachen, als Thomas ihnen die
Bilder auf dem Display zeigt. Wir genießen diesen Ort noch eine Weile; als es dämmert treten wir den Rückweg an.
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