MIT DEM MIETWAGEN UNTERWEGS UND ABSCHIEDSABEND



Auch bei dieser Reise haben wir wieder einen ganzen Tag komplett zur freien Verfügung. Thomas und ich möchten gern die Insel noch ein wenig erkunden und mieten uns deshalb kurzfristig ein Auto. Um elf Uhr steht es schon vor der Tür und wir düsen gleich los. Zunächst fahren wir an der Nordküste entlang und halten als erstes am "Schwarzen Strand". Anders als in Bali, wo der Sand an den schwarzen Stränden komplett schwarz ist, sind hier eher nur breite dunklere Streifen zu sehen. Es ist aber trotzdem schön dort, ruhig und idyllisch. Überhaupt ist diese Insel nur sehr wenig von Touristen besucht, obwohl zur Zeit Hauptsaison ist. Auf den Straßen gibt es nicht viel Verkehr und alle fahren sehr gesittet. Es wird auch überhaupt nicht gehupt. Bevor wir weiter fahren, kaufen wir noch ein paar Klamotten ein. Es gibt hier diese schönen dünnen Baumwollstoffe in neutralen Farben, die wir so mögen. 









Dann sind wir pleite und müssen in die Hauptstadt, um an Geld zu kommen. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem schönen Hindutempel vorbei, dessen Farben noch nicht so stark von der Sonne ausgeblichen sind. Die Hauptstadt Kuah liegt an der Südküste der Insel und ist um den Fährhafen gebaut. Der Name Kuah kommt aus dem Malaiischen und bedeutet "steinig". Einer Legende nach erhob sich die Stadt auf neuem Land, das aus dem Kampf zweier Giganten mit Felsblöcken entstand.















Auf der Hauptstraße reihen sich Geschäfte und Restaurants aneinander. Vor einem Einkaufszentrum gibt es einen gut besuchten Foodcourt, wo wir uns von einem mobilen Stand eine Art frittierten Kräuterteig holen. Dazu gibt es eine leckere fruchtig scharfe Sauce. Die Betreiber freuen sich, dass es uns geschmeckt hat. Wir gurken noch ein wenig in den kleinen Seitengässchen rum; dann geht es weiter zum Pantai Cenang, wo wir bereits vor zwei Tagen waren. Hier kaufen wir auch noch ein paar Hosen und Hemden. Lustig ist, dass die Betreiberin des Ladens zunächst nicht auffindbar ist. Im Laden nebenan kann man uns auch nicht weiter helfen. Schließlich kommt die Verkäuferin auf dem Moped angefahren. Sie hat sich wohl etwas zu essen gekauft!?! Bei einem offenen Restaurant, das Thailändische, Malaiische und Chinesische Küche anbietet, kehren wir ein. Ich bestelle mir einen grünen Mangosalat und Thomas eine Thom Yum Suppe und wünscht sie extra scharf, wie immer. Leider wurde dieser Zusatz auch auf mein Essen bezogen, denn der Salat ist höllisch scharf. Ich kann ja nach all den Jahren schon ziemlich scharf essen, aber das ist schon extrem. Ich muss mehrmals Pause machen und schlürfe Thomas noch seinen Wassermelonensaft weg, um es auszuhalten, denn der Salat schmeckt sehr gut.



























Dann machen wir uns auf den Weg zum Gunung Raya, dem mit gut 900 Metern höchsten Berg Langkawis. Er liegt so ziemlich in der Mitte der Insel. In vielen kleinen Kurven schlängelt man sich hinauf. Es sind so gut wie keine anderen Menschen unterwegs dafür aber Kühe und Affen und ein paar junge Inder auf Mopeds die freundlich winken und uns grüßen als wir vorbei fahren. Am Aussichtsturm angelangt sind wir die einzigen Besucher, zahlen zusammen fünf Euro Eintritt und fahren mit dem Fahrstuhl zwei Etagen nach oben. Das letzte Stück läuft man in einem Treppenhaus hoch? Hier ist es etwas kühler und ziemlich windig. Es gibt einen Balkon einmal außen rum, so dass man in alle Richtungen sehen kann. Es ist leider etwas diesig, aber man sieht dennoch die ganze Insel.















Auf der Fahrt zurück nach unten müssen wir anhalten, weil eine Affenfamilie mitten auf der Straße sitzt. Sie postieren sich dann rechts und links von unserem Auto und machen Männchen, um zu uns rein sehen zu können. Einer macht sogar einen Klimmzug am Seitenspiegel, von wo aus er die beste Sicht hat. Als wir weiter fahren, flitzen sie noch eine Weile neben dem Auto her, bis wir sie abgehängt haben. Dann wird es auch schon Zeit, den Rückweg anzutreten, denn wir müssen uns noch frisch und chic machen für den offiziellen Abschiedsabend. 
















Dafür gibt es für jeden einen Sarong. Die Männer tragen ihn als Rock und die Frauen entweder als Kleid oder als Rock. Thomas binden wir aus einem dünnen Schal noch ein Stirntuch, wie es die Indonesier zu festlichen Gelegenheiten tragen. Denn hier erinnert uns viel an Indonesien, angefangen mit den Sarongs und vor allem die Sprache ist fast gleich. Malaiisch und Indonesisch unterscheiden sich eher wie Dialekte voneinander. Einige Bezeichnungen hatte ich nämlich wieder erkannt und dann mal nachgefragt. Das Essen hier kommt uns vor wie eine Mischung aus Thailändisch und Indonesisch. Dazu tragen wir beide weiße Bluse und weißes Hemd. Da unsere Sarongs sogar farblich halbwegs aufeinander abgestimmt sind, sehen wir zusammen richtig gut aus.

Als wir uns mit allen anderen treffen, sehen wir, in welcher Vielfalt die Sarongs bedruckt und auch gebunden werden können. Die Damen waren richtig kreativ, denn man sieht viele verschiedene Varianten vom Rock über Kleid bis hin zur Toga, verknotet, zusammen genäht oder mit Bändern gebunden. Auch die Herren schillern in allen Farben. Bei denen ist vor allem die Kombination mit dem Schuhwerk abwechslungsreich. Landesüblich wären natürlich Sandalen, aber ich sehe auch Anzugschuhe mit weißen Socken darin oder klumpige Sporttreter. Wenn man dann nicht darauf geachtet hat, dass der Sarong bodenlang ist ....

Wie auch immer - als bunter Haufen fahren wir in das schön hergerichtete Restaurant des Hotels am anderen Ende der Bucht. Auch hier ist das Dekor sehr schön mit den vielen Details aus geschnitztem Holz. Am Eingang gibt es für uns ein Empfangskommitee in traditionellen bunten Gewändern mit Tanzvorführung, Kling-Klang-Klong Musik und Räucherstäbchendft. Nach einem Fußbruch, einem Promenadensturz, einem Obstplantagen-Knockout und diversem Erkältungsbefall bringen wir wohl schlechtes Karma mit, denn kaum haben wir uns für die Vorführung versammelt, kippt einer der Angestellten einfach um. Vielleicht von den Dämpfen. Er wird schnell weg getragen und wir hoffen, dass er sich schnell wieder erholt. Das Essen ist wieder sehr gut, genauso die Stimmung und begleitet von einer kleinen Band wird auch das Tanzbein geschwungen. 


















Wie immer am Ende einer Reise mit der Firma fällt es schon am letzten Tag schwer, sich all die Erlebnisse ins Gedächtnis zu rufen, die wir innerhalb dieser Woche hatten. Es hat auch diesmal wieder großen Spaß gemacht und wir hoffen, dass wir bei der nächsten Reise auch dabei sein dürfen.




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