Auf dieser Höhenlage hat sich die Vegetation verändert. Zwar gibt es
auch hier keine grünen Wiesen, das Gras ist vertrocknet und gelb, aber
die Palmen sind Nadelbäumen gewichen. In der Ferne sieht man einen hohen
Berg, auf dem noch etwas Schnee liegt. Williams hat übrigens einen
kleinen Bahnhof, von dem aus die Grand Canyon Bahn direkt zum Grand
Canyon Village fährt. Mehrmals am Tag hört man die Bahn dröhnend hupen.
Da
wir in Sedona keinen Aufenthalt mehr planen, wollen wir der Stadt und
insbesondere der Landschaft drum herum wenigstens einen Besuch
abstatten. Auch weil wir planen den Grand Canyon in der Nachmittagssonne
zu sehen und unser kleines Zimmer und der Ort Williams nicht zum
längeren Verweilen einladen. Hinter Flagstaff verlassen wir die
Interstate und fahren auf der Landstraße mitten durch den dichten Wald.
Hier wird vor kreuzendem Wild gewarnt. Auf steilen Serpentinen
schlängeln wir uns am Oak Creek entlang hinunter bis nach Sedona.
Auch
Sedona ist nur ein kleiner touristischer Ort, an dessen Hauptstraße
entlang sich Shops und Restaurants aneinander reihen, aber die Aussicht
auf die Red Rocks ist einmalig. Wir kaufen ein paar von den Red Dirt
T-Shirts, die mit dem roten Sand der Umgebung eingefärbt wurden. Auf
einer staubigen Piste hinter Sedona fahren wir noch etwas höher, um ein
paar weitere Felsformationen sehen zu können.
Dann geht es den gleichen
Weg durch die Berge wieder rauf nach Flagstaff. Dort wollen wir schnell
was Essen gehen und entdecken den Delhi Palace, der ein Indisches All
You Can Eat Buffet anbietet. Da gehen wir natürlich rein und bereuen es
nicht. Es schmeckt alles richtig gut und günstig ist es auch noch.
Dann
fahren wir hoch zum Grand Canyon. Ab Williams geht es immer geradeaus,
bis man den Eingang zum Nationalpark erreicht. Für 25 Dollar Eintritt
erhält man die Erlaubnis, sich bis zu sieben Tage im Park aufzuhalten.
Beim Visitor Center parken wir das Auto und gehen zum beliebtesten
Aussichtspunkt dem Mather Point. Wie aus dem Nichts und unerwartet nach
der Landschaft, durch die man vorher durchgefahren ist, öffnet sich vor
einem der Abgrund des Canyons. Thomas und ich waren zwar schon einmal im
Grand Canyon, aber auch beim zweiten Mal ist dieses Naturwunder
beeindruckend. Über einen Trail erreicht man mehrere verschiedene
Viewing Points, von denen wir einige abschreiten. Es sind zwar relativ
viele Menschen hier - der Grand Canyon verzeichnet pro Jahr fünf
Millionen Besucher- aber es ist nicht überlaufen. Überraschend ist auch,
dass die Touristen hier überhaupt nicht abgezockt werden. Die Preise im
Selbstbedienungs Cafe sind sogar billiger als bei uns in jedem normalen
Cafe und der Shuttlebus, der die Besucher zu den weiter entfernten
Aussichtspunkten bringt, ist umsonst.
Als wir noch ein wenig
weiter in den Park fahren, entdecken wir ein Schild, das vor Pumas
warnt! Schließlich fahren wir zurück nach Williams. Zum Abendessen
gehen wir ins Cruisers Cafe 66, ein weiteres kultiges (mein neues
Lieblingswort für die USA) Restaurant. Essen lecker, Bedienung sehr
kommunikationsfreudig, Deko 60er Jahre Style. Eine letzte Nacht in
Williams, bevor es morgen weitergeht.
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