Den ganzen Abend über bis wir ins Bett gehen zucken Blitze über dem Meer und erhellen den Himmel. In der Nacht hat es geregnet und immer noch hängt eine graue Wolkendecke über uns, die zum Horizont hin immer dunkler wird. Nico und ich machen einen Morgenspaziergang am Strand entlang. Der Sand ist dunkelgelb und von der Feuchtigkeit ganz fest. Rechts und links von uns gibt es weitere Hotels, aber alle sind gut in die Vegetation eingefügt und stören den Ausblick nicht.
Kaum haben
wir gefrühstückt, geht ein Wolkenbruch über uns hernieder. Eine Stunde
später das gleiche Spiel, nur dass jetzt noch dicke Blitze dazu kommen,
begleitet von heftigem Donner dass die Bude erbebt. Dann scheint es
besser zu werden. Der Himmel wird heller und der Wind lässt nach. Wir
beschließen gegen zwei auf den local market zu gehen. Wir vertrödeln die
Zeit bis dahin. Dann kommt es wieder ganz dicke, gepaart mit so starkem
Wind, dass sogar der ganze überdachte Balkon nass wird und wir rein
gehen müssen.
Wider Erwarten wird es gegen fünf doch noch schön,
sogar die Sonne lässt sich blicken. Jetzt wollen wir was essen und
fahren dafür nach Bang Niang, wo es einen guten Japaner geben soll, der
Sushi hat. Leider entspricht das Restaurant nicht ganz unseren
Erwartungen, was das Sushi-Angebot betrifft aber wir werden wenigstens
satt. Wir besuchen den offenen Markt, wo dreimal in der Woche Buden
aufgebaut werden. Es ist leider nur ein an Touristen orientierter Markt
mit den übliche Klamotten und Souvenirs und es gibt kaum Buden, die die
kleinen Leckereien anbieten. Dies ist bei weitem der schlechteste
Nachtmarkt, den wir je besucht haben und wir waren schon auf einigen.
Überhaupt ist es uns hier viel zu touristisch. Wir vermissen die kleinen
Garküchen, wo einfach aber lecker gekocht wird. Es gibt hier
Steakhäuser und Italiener ohne Ende, Deutsche Bäckereien, Bayrische
Restaurants und die unangenehmen Bars mit viel Blinklichtern und lauter
schlechter Musik. Im Hotel und auf der Straße trifft man zu neunzig
Prozent Deutsche.
Wir beschließen auch in Anbetracht der
unsicheren Wetterlage schon morgen in den Nationalpark zu den
Baumhäusern zu fahren. Der liegt von hier aus gesehen hinter einem Berg
und da sieht es mit dem Wetter schon wieder ganz anders aus. Aktivitäten
finden sowieso auch nura außerhalb von Khao Lak statt. Da wir nur zwei
Nächte im Hotel angezahlt haben, können wir morgen einfach wieder
abreisen. Das einzig Interessante, das wir auf dem Markt entdeckt haben,
sind die balloons for good luck. Das sind die großen Papierlaternen,
die man in den Himmel steigen lässt. Zum Glück ist es windstill, als wir
im Hotel zurück sind und wir gehen gleich an den Strand. Wir haben die
großen genommen, die ungefähr einen Meter hoch sind. Nico ist als erster
dran. Er hat sich für eine gelbe entschieden. Man entzündet den mit
Brennmittel getränkten Ring der nach unten offenen Laterne und wartet so
lange, bis sich der Papierkörper von allein aufrecht hält. Dann lässt
man ihn los und er steigt auf in den Himmel. Wir können ihm noch sehr
lange hinterher sehen. Dann ist mein weißer dran, aber der Wind frischt
auf, so dass wir schon aufpassen müssen, dass das Papier nicht anbrennt.
Den dritten heben wir lieber auf.
Ich weiß nicht, ob es im
Baumhaus Resort Wifi gibt, also keine Sorge, wenn Ihr ein paar Tage
nichts von uns zu lesen bekommt. Wir bleiben wahrscheinlich drei Tage
und fahren anschließend voraussichtlich in den Norden von Phuket. Also bis bald.
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