Die Bilder von gestern mit der Schulklasse, geben mir die Gelegenheit, mal etwas über die Gegend hier zu erzählen. Die Bevölkerung der Provinz Krabi setzt sich zusammen aus Buddhisten, Thai-Chinesen, den Meereszigeunern und vierzig Prozent Moslems, die in den ländlichen Gegenden sogar die Mehrheit bilden. Für uns ist es sehr ungewohnt, in Thailand so viele Frauen mit Kopftüchern und auch Moscheen zu sehen. Der Islam scheint hier aber viel gemäßigter ausgeübt zu werden als in den arabischen Ländern, denn erstens sieht man die Frauen immer und überall am täglichen Leben teilnehmen (was zum Beispiel in Ägypten gar nicht der Fall war) und zweitens sind sie bis auf die Kopftücher ganz normal gekleidet, das heißt keine Burkas mit Totalverhüllung. Dadurch, dass sehr viele Leute diese Glaubensrichtung hier leben, wird das ohnehin schon breite Angebot an Speisen aus aller Herren Länder, das man in Thailand in der Regel vorfindet, auch noch um die Arabisch orientierte Küche erweitert. Es gibt Restaurants, die mit muslim food werben.
Von
den religiösen Auseinandersetzungen, ausgelöst von militanten Moslems,
die es im Süden Thailands seit 2003 immer wieder gibt, ist die Provinz
Krabi weitestgehend verschont geblieben und die gemischte Bevölkerung
lebt miteinander in Frieden und Harmonie. Brenzlig wird es wohl an der
Grenze zu Malaysia, wohin Reisen nicht unbedingt empfohlen werden. In
unserem Hotel kann man auch einmal täglich den Muezzin hören.
Gegen
zwölf checken wir aus und fahren direkt ohne Frühstück los. Wir hoffen,
dass wir unterwegs was leckeres auftreiben. Hinter Krabi-Stadt ist die
Gegend ziemlich dünn besiedelt. Es dauert ewig, bis wir mal wieder in
eine Stadt kommen. Dort decken wir uns mit Spießchen und dicken Waffeln
ein. Immer wieder sehen wir die dicht bewachsenen Kalksandsteinfelsen,
die vereinzelt oder in Gruppen in die Höhe ragen. Da sich der Himmel
dunkel zugezogen hat, fängt es auch bald an zu regnen und zwar richtig
ordentlich, wie es sich für einen Monsunregen gehört. Dann fahren wir
durch einen dschungelartig bewachsenen Nationalpark, in dem die Bäume
bis über die Straße wachsen. Die Geräuschkulisse wird immer lauter, je
weiter wir in das Gebiet vordringen. Später schraubt sich die Straße
serpentinenartig in die Höhe. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit nach dem
Regen, fängt es an, aus der Klimaanlage zu dampfen.
Jetzt wird das
Panorama richtig schön, denn über den Bergen und Felsen haben sich
vereinzelte Wolkenfetzen festgesetzt und der Blick ins Tal erstrahlt
ungestört von jeglicher Zivilisation in sattem Grün. Leider geht es bald
schon wieder bergab und die felsige Landschaft wird von der typischen
tropischen Vegetation Thailands abgelöst. Bei einem prachtvollen Tempel,
der mit den Farben Gold, Blau und Rot ausgeschmückt wurde, machen wir
einen kurzen Stop. Hier sitzt auch eine riesige Statue des Mönchs, den
wir bereits in Phuket gesehen haben. Um das Hauptgebäude herum
schlängelt sich ein grüner Drache mit je drei Köpfen rechts und links
neben der Treppe. Die Anlage ist so groß, dass ich vermute, dass es sich
dabei auch um ein Kloster handelt. Bei den gläubigen Buddhisten sollte
jeder Mann einmal in seinem Leben einen Aufenthalt in einem Kloster
absolviert haben.
Nach insgesamt drei Stunden erreichen wir
endlich unser Hotel. Die ganze Fahrt war sehr angenehm, die Straßen sind
in gutem Zustand und es herrscht nur wenig Verkehr. Im Khao Lak Resort
lassen wir uns, wie wir es bereits in Indien praktiziert hatten, zuerst
die Zimmer zeigen und entscheiden uns dann für den Beachfront Bungalow,
ungefähr zehn Meter vom Strand entfernt. Schöööööön! Vom Balkon aus
blickt man direkt aufs Meer und den makellosen Strand, auf dem
vereinzelte abgerundete Felsbrocken liegen. An einer Stelle kann man
auch schwimmen gehen, obwohl wegen der Regenzeit das Meer sehr wild ist
und die roten Fahnen anzeigen, dass gefahrloses Baden eigentlich nicht
möglich ist. Hinter den Strandbungalows liegen mehrere lang gezogene
Pools mit glasklarem kaum gechlorten Wasser. Hier schwimmen und
entspannen wir. Der Himmel ist bedeckt aber dadurch ist es nicht so heiß
und Sonnencreme überflüssig.
Unser Bungalow
Gegen sechs gehen wir essen und machen es uns danach auf unserem Balkon mit Meeresrauschen als Hintergrundmusik gemütlich.
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