Heute holen wir unseren Mietwagen ab, den wir von Deutschland aus
reserviert haben und dann geht es das erste Mal rein in die Stadt.
Chiang Mai ist nach Bangkok übrigens die zweitgrößte Stadt Thailands und
wird auch die Perle des Nordens genannt. Es gibt einen inneren
Stadtkern, der von einem Wassergraben und Resten der alten Stadtmauer
umgeben ist. Hier suchen wir die nette kleine Garküche, in der wir schon
vor drei Jahren des öfteren gegessen haben, und finden sie auch. Für
knapp zwanzig Euro essen und trinken wir Nudelsuppen, Curries und Som
Tam, den leckeren Papayasalat.
Dann machen wir eine Einkaufstour
im Big C. Diese riesigen Supermärkte machen immer wieder Spaß, weil es
dort fast alles in einer großen Auswahl gibt und in all den Jahren
finden wir immer noch interessante Dinge, die wir noch nicht probiert
haben.
Für den Sunday Night Market ist es noch zu früh, also
fahren wir zunächst zurück ins Hotel und die Jungs machen den Pool
unsicher. Gegen acht Uhr starten wir wieder in die Stadt und finden
einen Parkplatz nahe der Innenstadt in einer dieser Straßen mit den
vielen bunten und lauten Bars, in denen sich die aufgehübschten Thai
Mädels um zumeist ältere Herren aus dem Westen bemühen. Als wir an ihnen
vorbei gehen, machen sie Nico reihenweise Avancen, aber der bekommt das
gar nicht mit, weil er unablässig mit Luca über Nintendo Spiele am
fachsimpeln ist.
Der Nachtmarkt hat sich im Vergleich zu damals
leider zum Negativen verändert. Zum einen ist es brechend voll und es
ist wesentlich touristischer geworden. Damals tummelten sich hier
hauptsächlich Thais, die mit ihren Familien über den Markt mit seinen
bunt gemischten Buden schlenderten. Inzwischen müssen sich die
Imbissbuden alle auf einem Foodcourt befinden, denn auf der Hauptstraße
ist essen und trinken verboten, und sie sind bei weitem nicht mehr so
vielfältig. Auf dem Foodcourt drücken wir den Kindern Geld in die Hand,
denn sie wollen ihn für sich allein erkunden. Wir anderen teilen uns
auch paarweise auf, denn bei dem Gedränge ist es sowieso schwer, als
Gruppe beisammen zu bleiben. So futtern wir uns durch die Buden und es
ist auch alles sehr lecker, bis auf die glibbrigen Hühnerfüße, die sich
Rene bestellt. Und dabei hatte er sich noch gewundert, warum der
Imbissbesitzer so hämisch grinst und kichert, als er ihm das Essen
zubereitet. Haha, das kann mir nicht passieren.
Wir schlendern
dann noch über die Hauptstraße mit den ganzen Waren, die zum Verkauf
angeboten werden, aber es ist wenig erfreulich. Es ist viel zu voll und
eigentlich nichts dabei, was uns interessiert. An einem anderen Tag
wollen wir auf jeden Fall noch einmal zu dem kleinen Nachtmarkt, in
dessen Nähe wir vor drei Jahren gewohnt haben. Dort waren wir so
ziemlich die einzigen Touristen gewesen, weil es keine Hotelgegend war.
Und der war richtig toll mit wahnsinnig vielen verschiedenen
Essensangeboten, denn wir alle lieben es, die Vielfalt der
Thailändischen Imbisse zu genießen. Wir fahren zurück und machen nun
endlich unseren Spieleabend.
Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zum Stausee, wo man vor
drei Jahren an einem Ablauf LKW-Schläuche mieten und Tubing machen
konnte. Auf der Suche nach der Stelle kommen wir an einem Aussichtspunkt vorbei, wo ein
kleiner Tempel steht. Daneben führt eine Treppe hinunter und aus Spaß
sage ich zu den Kindern, ob sie da nicht mal runter und wieder rauf
laufen wollen. Wider Erwarten machen sie sich sofort auf den Weg. Als
sie verschwitzt und keuchend oben wieder ankommen, haben sie sogar die
Stufen gezählt. Ich weiß, dass Nico richtig liegt, weil der freundliche
Mönch mir gesagt hatte, dass es 280 Stufen sind. Wie gut, dass sie nicht
die andere genommen haben, die hat nämlich 500. Vom Aussichtspunkt kann
man weit ins Tal sehen mit all den Reisfeldern und den Bergen dahinter.
Wir
fahren weiter und finden auch die direkte Zufahrt zum Stausee. Jetzt
wissen wir auch, warum die Abflüsse alle leer sind, denn der Wasserpegel
ist sehr niedrig. Wahrscheinlich wird das Wasser in der trockenen Zeit
zur Bewässerung der Reisfelder genutzt und muss in der Regenzeit erst
wieder angesammelt werden. Schade, es wird nichts mit Tubing.
Weil wir
inzwischen Hunger haben, fahren wir zurück, vorbei an unglaublich grünen
Reisfeldern und durch ein Dorf mit sehr edlen Häusern. An den nächst
besten Straßenbuden holen wir uns Obst, Tintenfisch und Bambus in
ziemlich scharfer Sauce. Während der Fahrt nach Chiang Mai wird der
Himmel richtig dunkel und bald schüttet es wie aus Eimern. Eine riesige
Wolke wabert vor dem Berg fast in Bodennähe. Eine so tief stehende Wolke
habe ich noch nie gesehen. Im Tesco Lotus gehen wir in den Foodcourt
und essen weiter. Nach dem Essen wollen Ilka, Rene und Thomas noch einen
Kaffee trinken und bestellen bei Mister Donut. Sie bestellen einen
Espresso, einen Cappucchino und einen Kaffee. Alle drei werden dann
aber als Eiskaffee mit viel Zucker und Milch zubereitet. Das sorgt für
viel Heiterkeit.
Weil der gestrige Nachtmarkt eine Enttäuschung
war, fahren wir direkt im Anschluss zu dem um die Ecke des Hotels, wo
wir vor drei Jahren gewohnt hatten. Dort kehren wir als erstes in einem
Massagesalon ein, der uns alle sechs gleichzeitig bedienen kann. Wir
werden in die obere Etage geführt und nach Geschlechtern getrennt. Ilka
und ich kommen in den kleinen Raum, die Jungs in den großen. Wir Mädels
bekommen eine Haube und eine Unterhose, wie man sie im Krankenhaus für
eine Operation anziehen muss. Mann, haben wir bekloppt ausgesehen.
Als ich das Gelächter von Nico höre, wissen wir, dass auch die Männer
die aparten Unterhosen anziehen müssen. Immerhin wissen wir, dass wir in
einem seriösen Salon sind, denn in unserem Raum hängt ein Schild, das
ausdrücklich darauf hinweist, dass es hier keine "special massage" gibt.
Ein weiteres besagt, dass es nur Ölmassagen gibt und eine Banane im
Verbotsschild ist auch abgebildet!?!? Die Damen machen ihren Job zu
unserer vollsten Zufriedenheit, aber jede individuell anders. Rene wurde
allerdings ganz schön verbogen dabei.
Wir sind alle sehr
zufrieden und gehen nun auf den Nachtmarkt, wo wir nochmal alles
mögliche futtern. Hier ist es viel entspannter weil nicht so voll und
die Auswahl an Essen ist auch viel größer. Unter anderem bekomme ich
meine Sommerrollen frisch gewickelt, weil die eigentlich mit
Schweinefleisch gefüllt sind. Dann fahren wir wieder zurück ins Hotel.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen