Irgendwie ist diese Flugrichtung nicht mein Ding. Wieder schlafe ich viel zu früh ein und bin dafür um drei Uhr schon wieder wach. Nico gegen vier. Nur Thomas schläft heute durch bis sieben. Zum Frühstück probieren wir unter anderem eine Tomatillo aus Mexico. Sie sieht aus wie eine grüne Tomate, schmeckt aber stark nach Rhabarber, nur nicht so sauer.
Um von hier aus noch etwas zu unternehmen, fahren wir nach
Kingman, einer 1882 an der Route 66 gegründeten Kleinstadt, wo noch
einige der ursprünglichen Häuser stehen. Dort angekommen gehen wir
zunächst ins Dambar Steakhaus. In den 30er Jahren ursprünglich als
Tankstelle gebaut, wurde daraus in den 60ern eine Bar. Der Legende nach
hatte ein Bauarbeiter angefragt, sie zu kaufen, aber seine Frau
protestierte gegen den Kauf der "damn (verdammten) bar". Seitdem ist der
Name haften geblieben und später wurde daraus ein Restaurant im Western
Stil. Innen ist alles kultig dekoriert und es gibt auch einen Saloon
als Nebenraum. Die Speisekarte ist überschaubar und bis auf zwei
Gerichte wird alles mit Fleisch zubereitet - auch alle Salate. Nun ja,
ist klar bei einem Steakhaus.
Durch Kingman selbst ist man schnell
durch, hier und da stehen ein paar alte Gebäude und eine
Dampflokomotive aus dem Jahr 1928. Den Hackberry General Store, der
seine Bekanntheit der drumherum stehenden alten und zum Teil schon
verrostenden Autos, die wie die Vorbilder für die Protagonisten des
Animationsfilmes Cars aussehen, verdankt finden wir nicht, weil ich
dachte, er sei in Kingman. Er befindet sich aber ein Stück weiter auf
der Route 66 und leider hatte ich mir die Adresse nicht aufgeschrieben.
Das holen wir aber morgen nach, denn auf dem Weg zu unserer nächsten
Station kommen wir mehr oder weniger dran vorbei.
Also fahren wir
wieder zurück nach Hause. Auf der gesamten Strecke sieht man ellenlange
Güterzüge, die aber nicht fahren, sondern mitten in der Landschaft auf
den Gleisen stehen. Wäre interessant zu wissen, warum das so ist. Am
Stadtrand der Stadt sehen wir einen Walmart und gehen rein. Es ist der
größte Supermarkt, den wir je gesehen haben. Allein das Regal für
Frühstückscerealien ist geschätzte 30!!!!!! Meter lang. XXL halt, wie so
vieles hier.
Da wir eine Feuerstelle haben und der starke Wind
sich endlich gelegt hat, bei dem wir es bisher nicht gewagt hatten, ein
Feuer zu machen, geht Thomas in die Prärie hinterm Haus, um Feuerholz zu
sammeln. Dabei latscht er voll in einen Ast mit langen Dornen. Einer
davon bohrt sich durch die zwei Zentimeter dicke Sohle der Ledersandalen
in seinen Fuß. Es ist aber zum Glück nicht so schlimm wie die
Fußverletzung in Thailand und wegen der hohen Temperaturen und damit
verbundenen Dürre droht sicherlich keine bakterielle Entzündung.
Es
wird dann richtig gemütlich. Unter dem funkelnden Sternenhimmel
Arizonas am Rande der Prärie knistert und flackert unser Feuer. Das ist
ein schöner Abschluss für diese Etappe, denn morgen geht es weiter. Wir
haben allerdings noch keinen genauen Plan wohin.
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