Das bereits von mir beschriebene Hotel 'The Tower House' befindet
sich in Fort Cochin, einer der von Wasser umgebenen Stadtteile Cochins.
Nur wenige Meter vom Hotel entfernt ist das Flussufer und auch hier
stehen die Chinesischen Fischernetze. In Cochin starb Vasco da Gama und
wurde auch hier begraben; später jedoch nach Lissabon überführt. 1503
gründeten die Portugiesen die erste Festung auf dem Indischen Kontinent -
Fort Cochin. 1663 eroberten die Holländer die Stadt und damit begann
die Blütezeit Cochins. Das weitreichende Handelsnetzwerk der
Niederländischen Ostindien-Kompanie trug maßgeblich zum wirtschaftlichen
Aufschwung bei.
Thomas lässt sich kurz nach unserer Ankunft von
einem Tuk Tuk Fahrer zum Bierladen, ATM und Supermarkt fahren. Der
Bierladen hat keine Tüten, deshalb muss Thomas den Fahrer herein bitten,
um zwei Flaschen mitzunehmen. Wir haben es uns gerade in unserer
riesigen Suite gemütlich gemacht - allein das Hauptzimmer hat an die
achtzig Quadratmeter - als wir einen Anruf von der Rezeption bekommen.
"There is somebody waiting for you". Keine Ahnung wer das sein soll,
also frage ich nach und die Antwort lautet Abhilash! Er, Sandeep und der
Doc sind den ganzen Weg von Kottayam hierher gefahren, haben allein in
Fort Cochin eine Stunde nach dem Hotel gesucht, weil unser Fahrer ihnen
einen falschen Namen genannt hatte, nur um von uns Abschied zu nehmen!
Nico und ich rasen überglücklich die Treppe runter und da stehen die
drei. Wir hätten sie gern noch zum Abendessen eingeladen, aber sie
müssen heute noch den ganzen Weg zurück nach Varkala. Sandeeps Frau hat
morgen einen wichtigen Termin beim Arzt, denn sie erwartet nächste Woche
ein Kind. Sie bleiben auf ein Getränk und sind genauso amüsiert wie wir
über den Zufall, dass wir in dem Hotel, in dem der Film gedreht wurde,
übernachten. Wir erfahren auch, dass Sandeep sieben Mundus im Gepäck hat
für die ganze Belegschaft. Ja, hat leider nicht so geklappt wir
geplant. Nach einem herzlichen Abschied mit vielen Umarmungen müssen sie
uns leider verlassen. Ich bin noch lange ganz gerührt, wegen der
Umstände, die sich unsere Freunde gemacht haben, um uns ein letztes Mal
zu sehen.
In der Nähe des Hotels gehen wir leider ganz schlecht
essen. Aus dem Waschbecken im Außenbereich versucht sich der Bruder der
Kakerlake vom Hausboot an den Rand zu retten und in einem Meter
Entfernung hoppelt eine fette Ratte an uns vorbei. Beim "Zwiebelsalat"
handelt es sich mal wieder um eine aufgeschnittene Zwiebel. Vom anderen
Essen will ich gar nicht reden. Pech gehabt! Morgen versuchen wir unser
Glück woanders.
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