Den heutigen Tag wollen wir noch einmal für eine Tour nutzen, denn morgen ist unser letzter Urlaubstag in Thailand und den wollen wir gemütlich verbringen. Da wir keine Lust auf eine gebuchte Tour haben, recherchiere ich im Internet, ob wir unser Ziel auch individuell ansteuern können. Für den Tiger Cave Tempel, der sicherlich wegen der tollen Aussicht lohnenswert wäre, ist es uns heute zu heiß. Da heißt es 1.200 zum Teil sehr hohe Stufen erklimmen und Thomas befürchtet ähnliche Höhenangst-Zustände wie auf dem Sigiriya in Sri Lanka.
Nach dem
Frühstück geht es deshalb los zum Than Bok Khourani National Park in der
Nähe von Ao Luek. Kaum auf dem Parkplatz angekommen, werden wir auch
schon angesprochen, ob wir ein Kajak mieten wollen. Wir bekommen für 300
Baht pro Person (ca. 7 Euro) ein Dreier-Kajak, eine wasserdichte Tasche
und drei Wasserflaschen dazu. Über eine wackelige Bambusbrücke geht es
runter zum Pier, wo wir das Kajak besteigen. Thomas und ich mit Paddeln
vorn und hinten, Nico in der Mitte. Weil man in dem Kajak nicht richtig
drin sitzt sondern eher drauf in Sitzmulden, ist Nico die Sache nicht
ganz geheuer. Er befürchtet, dass wir kentern. Etwas später entspannt er
sich und macht es sich zwischen uns gemütlich. In einer ähnlichen
Landschaft wie bei der Laketour paddeln wir über das Wasser. Hier
wachsen aber auf dem schlammigen Uferboden, über den sich
Schlammspringer bewegen und kleine türkise, rote oder weiß-rote Krebse
krabbeln, Mangroven mit ihren nur zum Teil im Wasser liegenden Wurzeln.
Ein Waran schwimmt vor uns durch das Wasser und verschwindet bald darauf
zwischen den Steinen am Ufer.
Wir steuern als erstes die Lod Cave
an, durch die man hindurch fahren kann. Dabei handelt es sich um eine
ungefähr fünfzig Meter lange Tropfsteinhöhle, in deren Mitte wir
anhalten, um Bilder zu machen. Außer uns ist gerade niemand hier und da
wir nicht paddeln ist es so still, dass wir nur die von den Stalaktiten
ins Wasser herabfallenden Tropfen hören. Dahinter wird das Wasser so
flach, dass wir mit den Paddeln schon im Sand rumstochern. Also
umgedreht, wieder durch die Höhle und weiter zur Pee Hua Toh Cave, auch
Bor Thor genannt. Hier legen wir an und können in eine noch größere
Höhle hinein laufen. Es gibt sogar uralte Felsmalereien.
Auf dem
Rückweg zum Pier kommen uns viele Kajaks mit Chinesen entgegen, die sich
von ihren Guides paddeln lassen. Wir scheinen eine kleine Attraktion zu
sein, denn fast alle fotografieren uns und grüßen freundlich. Die Damen
schützen sich vor der Sonne mit riesigen Strohhüten oder
Sonnenschirmen. Es ist eine riesige Reisegruppe. Auf dem Parkplatz
stehen jetzt fünf Reisebusse nebeneinander. Wir fragen uns, ob sie
trocken zurück kommen, denn über uns braut sich eine dunkle Wolkendecke
zusammen und es steigen immer noch mehr in ihre Kajaks ein. Uff, da sind
wir ja gerade zur rechten Zeit hier gewesen. Nicht nur wegen des
Wetters sondern auch wegen der Stille, die wir genießen durften. Nichts
gegen die Asiaten aber in Gruppen sind sie immer sehr laut.
Auf dem Rückweg machen wir an einer einfachen Straßenbude halt, wo man
in kleinen Bambuspavillons gegrilltes Huhn essen kann. Wir bekommen dazu
eine köstliche Soße. Ähnlich wie die süß-saure Chilisauce aber noch mit
irgendwelchen Kräutern "getunt". Nach einer Stunde inklusive Essen sind
wir zurück im Hotel. Mit eigenem fahrbarem Untersatz ist man nicht auf
die organisierten Touren angewiesen. So macht es viel mehr Spaß und man
kann kommen und gehen wie man will. Ich habe noch gar nicht erwähnt,
dass unsere Reifen in den Kurven quietschen wie Sau, auch wenn wir gar
nicht schnell fahren, so dass sich die armen Thais auf ihren Mopeds
immer panisch nach uns umdrehen. Da haben wir immer was zu lachen.
Zum Abendessen zieht es uns in den Bombay Palace, wo wir lecker Indisch
essen. Wie auch schon gestern bricht direkt nach dem Essen ein
Wolkenbruch über uns herein. Vor unserer Veranda fließt ein munteres
Bächlein auf dem Weg vorbei. Die Frösche und Kröten sind nun wieder voll
in ihrem Element.
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