Um uns den hauptsächlich von Einheimischen besuchten Waroros Market anzusehen, begeben wir uns in die so genannte China Town von Chiang
Mai. Anders als beispielsweise in Bangkok ist hier aber kaum etwas davon
zu bemerken, dass das Viertel von Chinesen dominiert sein soll. Um dort
hin zu gelangen, laufen wir durch eine Straße mit vielen verschiedenen
Geschäften. Ganz versteckt im oberen Geschoss eines Kleiderladens
befindet sich das Thameel Cafe, in das wir nur durch Zufall über eine
kleine Holztreppe, die sich mitten im Laden befindet, gelangen. Von der
geschmackvollen Dekoration schließen wir darauf, dass es sich dabei um
ein Tibetisches Cafe handelt. Die Tischdecken sind aus dem bunten Stoff,
in den kleine runde Spiegel eingearbeitet sind, an den Wänden hängen
Bilder von Buddha und Ganesha und es gibt exotische Teesorten zum
Beispiel aus Tibet und Indien. Wir essen alle eine Kleinigkeit und
begeben uns dann zum Waroros Market.
Das ist eine riesige
dreistöckige Markthalle, die durch eine kleine Straße in zwei Teile
geteilt ist. Im ersten Teil gibt es hauptsächlich Kleidung, getrocknete
Früchte, Gewürze, frisches Obst und Gemüse, religiöse Devotionalien und
Holzarbeiten. Ilka und ich kaufen uns jede einen von diesen großen
Holzmörsern, in denen die Thais den köstlichen Papayasalat Som Tam
zubereiten, den wir beide so gut wie jeden Tag hier essen. Wie man ihn
zubereitet wissen wir schon, dann können wir ihn auch zu Hause
professionell zubereiten, denn das Geheimnis des guten Geschmacks
besteht unter anderem darin, dass die Papayastreifen in der Sauce
gestampft werden und in diese etwas Saft abgeben. Im zweiten Teil des
Marktes gibt es hauptsächlich einfaches Haushaltsgerät und Chinesische
Devotionalien. An einem Stand für Messer erstehen wir ein paar in
verschiedenen Größen, die unglaublich scharf und billig sind.
Weil unsere Freunde noch einmal in ein Shopping Center wollen, fahren wir zur
Promenada Mall. Die beiden ziehen los auf ihre Einkaufstour und die
Kinder und wir gehen zur Massage. Hier ist die Massage etwas teuerer als
in den einfachen Salons in der Stadt, dafür aber umso edler. Man kann
vorher und/oder hinterher duschen, jeder kommt in einen eigenen Raum und
zum ersten Mal überhaupt in Thailand werden die Männer von männlichen
Masseuren bedient. Zum Abschluss gibt es für jeden einen Jasmintee und
einen Schokoriegel. Ich bin mit meiner Masseuse sehr zufrieden. Während
ich auf die Jungs warte, bekomme ich mit, dass zwei Japanern vor der
Massage die Füsse gewaschen werden. Bei uns war das wohl nicht nötig,
keine Ahnung warum da ein Unterschied gemacht wird.
Auf dem
Rückweg halten wir noch an ein paar Straßenbuden, wo Ilka und ich
unsere tägliche Ration Som Tam essen. Dabei schauen wir ganz genau zu,
wie die Frau ihn zubereitet. Wir nehmen noch eine Nudelsuppe als Take
Away in der Plastiktüte mit und fahren zurück ins Hotel.
Am nächsten Tag fahren wir gemeinsam in die Innenstadt von Chiang Mai
und lassen uns dort absetzen. Unsere Freunde fahren weiter zum Royal
Flora Rachaphruek Park. Das ist eine Art Botanischer Garten, der rund um
einen Tempel angelegt wurde. Da er sehr weitläufig ist nimmt man
entweder den Shuttlebus, der die verschiedenen Stationen abfährt oder
man mietet sich für 600 Baht sein privates Golfwägelchen und wird von
einem Guide exklusiv herum gefahren mit fachmännischen Erklärungen der
Pflanzen. Die Anlage hat ihnen sehr gut gefallen und eine Stunde
Aufenthalt ist wohl definitiv zu wenig.
Wir sind indessen zu Fuß
unterwegs und klappern ebenfalls ein paar Stationen ab. Zuerst holen wir
beim Indischen Schneider Thomas' Hosen ab. Dort hat er sich seine
Lieblings kurze Hose dreimal in verschiedenen Farben nachschneidern
lassen und ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Im Iraqi Restaurant, wo
wir neulich schon einmal waren, lassen sich die Jungs einen Massala Chai
schmecken und ich einen Wassermelonensaft. Der Tee schmeckt hier so wie
in Indien, also sehr gut.
Als nächstes suchen wir die Loikhro Road
auf, das ist die Straße, in der es Klangschalen gibt. Das erste
Geschäft ist wenig erfreulich. Die schläfrige Verkäuferin zeigt uns ein
paar total verstaubte Dinger zu einem horrenden Preis. Handeln wäre
allein schon wegen der Sprachbarriere gar nicht drin gewesen, aber die
Qualität der Ware ließ auch zu wünschen übrig. Im nächsten Geschäft ist
der Verkäufer beflissen, spricht gut Englisch, die Ware ist halb so
teuer aber der Preis ist uns immer noch zu hoch und er lässt nicht mit
sich handeln.
Im dritten Geschäft "Tisa Craft and Collection"
passt dann alles. Nicht nur gibt es hier sehr schöne Schalen und der
erstgenannte Preis ist bereits akzeptabel, sondern der Verkäufer hat
richtig Ahnung, denn er zeigt uns nicht nur, wie man die Schalen durch
Reibung zum Klingen bringt, sondern erklärt uns auch, wie man die
Schwingungen in der Klangschalentherapie für die innere Harmonie, also
zum Stressabbau einsetzt. Umso mehr zeigt sich seine Professionalität, als wir später
mit unseren Freunden wieder kommen, denn einer möchte die Schale ganz
gezielt für ein bestimmtes Organ einsetzen. Dafür muss die Schale nicht
nur eine bestimmte Größe haben, sondern auch den richtigen individuellen Stimmton für jede Person.
Dafür hat der Verkäufer auch ein Stimmgerät, um das festzustellen. Der Ton D
beispielsweise wird für das Herz und den Oberkörper eingesetzt, für den
Unterbauchbereich ist ein anderer Ton zuständig. Es werden verschiedene
Schalen ausprobiert und die, bei der der Körper am stärksten reagiert,
wird ausgewählt. Der Preis, den wir für die Schalen bezahlen liegt unter
denen der beiden anderen Geschäfte und hier wurden wir auch noch
kompetent und nett beraten.
Zum Essen gehen wir in das Taste From
Heaven, ein rein vegetarisches Restaurant, das bei Tripadvisor von über
1.600 bewerteten Restaurants in Chiang Mai auf Platz 4 ist. Hier ist
auch die vegane Auswahl riesig und das Essen gibt es zu moderaten
Preisen. Für 30 Euro bestellen wir neun Gerichte, unter anderem einen
Sonnenblumenblütensalat und jede Menge Getränke. Hier kann man auch
selbstgemachte Currypasten kaufen, aber leider haben sie die Northern
Style Mischung nicht vorrätig. Die anderen bekomme ich auch zu Hause.
Das
war es dann für heute und wir fahren zurück ins Hotel. Für das
Abendessen fahren Thomas und Ilka zu den Strassenbuden und holen für
uns drei Suppen und drei Som Tam.
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